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1. Realienbuch - S. 74

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
74 Geschichte. I Häuser. (Er ließ auch das „Landbuch der Mark" anlegen, in dem alleschlösser, Städte und Dörfer auf- gezählt und nach ihrem werte und Umfange, sowie nach den auf ihnen ruhenden Abgaben beschrieben sind. Sein Sohn aber, Uaiser Sigismund, verpfändete die Mark und verkaufte einen Teil, die Neumark, an den deutschen Ritterorden. Da kamen wieder schlimme Zeiten für die Bewohner. Raubritter und Räuberbanden machten das Land so unsicher, daß die Dörfer und die wehrlosen kleinen Städte in Ñrmut gerieten. Im Jahre 1411 sandte Sigismund den Burggrafen Friedrich von Nürnberg als Statthalter in die Mark, wenige Jahre später (1415) übergab er sie ihm mit der Rur- und Trzkämmererwürde als Reichslehen (5.54,4; Gedicht: 3u Konstanz auf dem Markte). Ii. Die hohenzollernschen Kurfürsten von Brandenburg bis zum Jahre 1640. 1. Dar Geschlecht der hohenzollern. Das Stammschloß des Geschlechts der hohenzollern stand in der Nähe von hechingen in Schwaben. Ungefähr um 1200 erlangte ein Graf von Zollern durch heirat großen Besitz in Franken (ñnsbach, Bayreuth, Uulmbach) und erhielt die Ivürde eines Burggrafen von Nürnberg. Ein Burg- graf war ein kaiserlicher Beamter, dem in einer freien Stadt die Verteidigung der Burg und die Führung der Rrieger übertragen war. Zugleich hatte er des Uaifers Rechte wahrzunehmen und das höchste Gericht auszuüben. — Im Jahre 1227 teilten die beiden Söhne eines Grafen von Zollern ihr Erbe. Der eine erhielt die Besitzungen in Schwaben, der andre die Burggrafschaft von Nürnberg mit den fränkischen Gebieten. Die Burggrafen waren sparsame haushalter, die ihren Besitz durch Uauf und Erb- schaft klug vermehrten, so daß er an Größe manches Fürstentum übertraf. Da sie sich auch allezeit als treue Diener der deutschen Uaiser erwiesen, wurden sie von Uarl Iv. in den Fürstenstand erhoben. (Über die Grafen Friedrich Iii. und Friedrich Iv. f. Z. 52,1 u. 3 und 55,1). Burggraf Friedrich Vi. verhalf dem Uaiser Sigismund zur Urone, lieh ihm große Geldsummen und leistete ihm als Feldhauptmann wertvolle Dienste. Er wurde als „Friedrich I." Uurfürft von Brandenburg und der Stammvater des preußischen Uönigshauses. 2. Friedrich I. 1415 —1440. ctls Friedrich die Mark übernahm, umfaßte sie nur noch die Hälfte ihres alten Gebietes und befand sich in einem traurigen Zustande. Die Raubritter, unter denen die Tjuitzows am mächtigsten waren, wollten den Burggrafen nicht als ihren Herrn anerkennen. Sie spotteten über den „Nürnberger Tand" und ver- weigerten die Huldigung, auch „wenn es ein Jahr lang Burggrafen regnete". Friedrich aber lieh sich von dem Landgrafen von Thüringen die „faule Grete", ein schweres Geschütz, das mächtige Steinkugeln schoß, und eroberte die Burgen der übermütigen Edlen. So erzwang er sich Gehorsam, kvenn er in des Raifers Diensten fern von der Mark weilte, verwaltete seine Gemahlin, die „schone Else", für ihn das Land. 5. Friedrich Ii., der Eiserne 1440—1470, unterwarf die trotzigen Städte Berlin und Rolln a. Spree. Diese wollten ihm nämlich verwehren, sie gewappnet und mit seinen Rriegern zu betreten. Um die Bürger zu dauerndem Gehorsam zu zwingen, baute er an der Spree ein festes Schloß, von dem deutschen Ritterorden kaufte er die Reumark zurück. 4. Albrecht Achilles 1470 —1486, der Bruder Friedrichs Ii., war ein streitbarer Herr, der in vielen Turnieren den Sieg davontrug. Er gab 1473 das hohenzollernsche Hausgesetz. Dieses bestimmt, daß die Mark Brandenburg ungeteilt und mit der Rur- würde immer auf den ältesten Sohn übergeht; jüngere Söhne sollten mit den fränkischen Besitzungen, Töchter bei ihrer Verheiratung durch Geldsummen entschädigt werden. Durch dieses Gesetz blieb die Mark vor Erbstreitigkeiten und Zerstückelung bewahrt.
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