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1. Realienbuch - S. 76

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
76 Geschichte. I streckte. Später aber geriet der Orden mit dem benachbarten Königreiche Polen in Streitigkeiten. In der furchtbaren Schlacht bei Tannenberg (1410) wurde das Ritterheer so völlig geschlagen, daß damit die Rraft des Ordens gebrochen war. Er nutzte den westlichen Teil Preußens mit der Marienburg an Polen abtreten; den östlichen behielt er zwar, jedoch nur als polnisches Lehen (1466). — Zur Zeit der Reformation war ein hohenzoller pochmeister. Er verwandelte auf Luthers Rat das Ordensland, dessen Bewohner sich der evangelischen Lehre angeschlossen hatten, in ein weltliches, erbliches Herzogtum und gründete in seiner Hauptstadt Rönigsberg eine Universität. Sein Sohn besaß nur zwei Töchter, von denen die ältere mit dem Rurfürsten Johann Sigismund verheiratet war. So kam Preußen durch Erbschaft an Branden- burg (1618) und blieb dadurch ein deutsches Land. (Rarte!) Es war jedoch kein Teil des deutschen Reiches. Der Rurfürst von Brandenburg war daher als Herzog von Preußen vom Raiser unabhängig; wohl aber mußte er dem Röntge von Polen den Lehnseid leisten. — Die deutschen Ordensritter trugen einen weißen Mantel mit einem schwarzen Rreuze; daher sind die Farben ,,schwarz-weiß" preußische Landessarben geworden. Kleve. Die Gemahlin Johann Sigismunds war die Nichte des letzten Herzogs von Rleve. 5lls dieser kinderlos starb, erhob Johann Sigismund klnspruch auf das Land, geriet aber dabei in Zwist mit dem Pfalzgrafen von Neuburg, der ebenfalls mit dem Herzoge von Rleve ver- wandt war. Um den Beistand der reformierten Holländer zu gewinnen, trat Johann Sigismund zur reformierten Rirche über; der Pfalzgraf wurde katholisch, weil er dadurch die Hilfe der Liga (5. 67) zu erlangen hoffte. Nach langem Streite teilten beide das Erbe durch einen Vertrag (1614): Johann Sigismund erhielt Rleve, sowie die Grafschaften Mark (Hauptstadt Hamm) und Ravensberg (Hauptstadt Bielefeld; Rarte!) kl. Georg Wilhelm 1619— 1640. Zu seiner Zeit wütete der Dreißigjährige Urieg. Die brandenburgischen Lande wurden von Zchweden und Kaiserlichen entsetzlich verwüstet. Der Kurfürst, dem es leider an Tatkraft fehlte, hielt sich meist in dem fernen Königsberg auf. Iii. Friedrich Wilhelm, der Trotze Kurfürst 1640 —1688. 1. Jugendzeit. Friedrich Wilhelm wurde im Jahre 1620 geboren. Wegen der Unruhen des Dreißigjährigen Krieges mußte er einen großen Teil seiner Knabenzeit in der Festung Küstrin verleben. Uls er l 4 Jahre alt war, wurde er nach den Niederlanden auf die Hochschule zu Lerchen gesandt. Die Nieder- länder waren damals das erste Handels- volk der Trde. Friedrich Wilhelm sah dort, wie Zeehandel, Gewerbe und sorgfältige Bodenbearbeitung in Verbindung mit guten Gesetzen ein Volk zu Gesittung und Wohlstand zu bringen vermögen. Der junge Fürst zeigte hier schon einen gefestigten Charakter. Nls ihn einst leichtsinnige Edelleute in ihr lockeres Treiben hineinziehen wollten, wies er die Versuchung mit den Worten zurück: ,,2ch bin es meiner Ehre und meinem Lande schuldig", und begab sich unverweilt zu Friedrich Wilhelm, der Große Rurfürst. seinem Vetter, dem Erbstatthalter Prinzen
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