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1. Realienbuch - S. 90

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
90 Geschichte. Große Kurfürst hatte seinen Nachkommen eingeschärft, beim Nussterben der Habsburger An- spruch auf die schlesischen Herzogtümer zu erheben. Maria Theresia aber nahm mutig den Kampf um ihr Erbe und die Kaiserkrone auf. 5. Der Erste Schlesische Krieg. Friedrich bot Maria Theresia an, ihr gegen ihre Feinde zu helfen und die Wahl ihres Gemahls zum Kaiser zu unterstützen, wenn sie ihm Schlesien überließe. Sie lehnte jedoch das Ansinnen des Königs ab, das nach ihrer Meinung unerhört war. Da überschritt dieser schnell entschlossen mit 20 000 Mann die österreichische Grenze und nahm in kurzer Zeit den größten Teil Schlesiens, wo nur geringe kaiserliche Besatzungen standen, in Besitz. Im Jahre 1741 kam es zwischen Österreichern und Preußen zu der Schlacht bei Mollwitz. Gleich zu Knfang warf die österreichische Keiterei die preußische völlig über den Haufen. Sodann aber zeigte sich die Überlegenheit des preußischen Fußvolks. Unerschütterlich hielt es den feindlichen Ueitern stand, ging hierauf unter dem Oberbefehl des Generals Grafen Schwerin wie eine „lebende Mauer" in schnurgeraden Linien enggeschlossen auf den Feind los und schlug ihn gänzlich in die Flucht. — 3m folgenden Jahre besiegte Friedrich die Österreicher nochmals. Da schloß Maria Theresia, die von ihren andern Feinden hart bedrängt war, mit ihm den Frieden zu Breslau, in dem sie Schlesien mit der Grafschaft Glatz an Preußen abtrat. (Karte!) — Friedrich richtete in der neuerworbenen Provinz sogleich preußische Verwaltung ein, hob Truppen aus und baute Festungen. Außerdem ver- besserte er seine Keiterei und sammelte einen Kriegsschatz; denn er wußte wohl, daß Maria Theresia versuchen würde, Schlesien zurückzuerobern. 6. Der Zweite Schlesische Urieg. Nach dem Frieden von Breslau hatte sich Maria Theresias Lage erheblich gebessert. Der Kurfürst von Bayern, der als Karl Vii. deutscher Kaiser geworden war, wurde von ihr aus seinem Lande vertrieben. Dann richtete sie ihr Augenmerk auf die Wiedererwerbung Schlesiens, „der perle in der Krone des Hauses Österreich", und schloß mit dem Kurfürsten von Sachsen zu diesem Zwecke ein Bündnis. Da zog Friedrich zum zweiten Male das Schwert und rückte in Böhmen ein. Bei hohenfriedberg (1745) fiel er unvermutet über die vereinigten Österreicher und Sachsen her und erfocht einen herrlichen Sieg. Die preußische Keiterei tat sich hier glänzend hervor. Die Bayreuth-Dragoner überritten 18 feindliche Bataillone und eroberten 66 Fahnen. Koch in demselben Jahre schlug Leopold von Anhalt-Dessau die sächsischen Truppen bei Kesselsdorf. Bald darauf wurde in Dresden der Friede ge- schlossen (1745). Friedrich blieb im Besitz von Schlesien, erkannte aber Maria Theresias Gemahl Franz als Kaiser an. — Durch die beiden ersten Schlesischen Kriege war Preußens Macht so gestiegen, daß es im deutschen Keiche ebenbürtig neben Österreich trat; zugleich war es eine Großmacht geworden, deren Stimme im Kate der Völker Europas gehört werden mußte. Den jungen Preußenkönig aber nannte man „Friedrich den Großen". 7. Zehn Jahre Friedenzzeit. In der nun folgenden Friedenszeit war der König eifrig für das wohl des Landes tätig. Das Heer vermehrte er auf 140 000 Mann und führte zur Ausbildung der Truppen alljährliche große Herbstübungen (Manöver) ein. Er sammelte auch einen Kriegsschatz von 14 Millionen Talern. — Erholung fand Friedrich in der Beschäftigung mit Kunst und Wissenschaft. Kuf einer Anhöhe bei Potsdam ließ er nach selbstentworfenen Plänen das Lustschloß Sanssouci (Ohne Sorge) errichten und ver- sammelte dort einen Kreis gelehrter Männer um sich. Der König schmückte sein Schloß mit herrlichen Gemälden und mit auserlesenen Werken der Bildhauerei. Eifrig pflegte er die Musik und spielte selbst bei den abendlichen Konzerten meisterlich die Flöte. In Berlin
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