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1. Realienbuch - S. 107

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 107 (Gedicht: Theodor Körners Grab). Hm 28. Februar schlossen Friedrich Wilhelm Iii. und Hlexander I. ein Bündnis, um „Europa freizumachen". Hm Geburtstage der ver- storbenen Königin Luise (10. März) stiftete der König den Orden vom Eisernen Kreuze, und am 17. März erließ er den berühmten „Hufruf an mein Volk", in dem er alle Stände zu den Waffen rief. „Keinen andern Husweg gibt es als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang", heißt es darin. Line gewaltige Begeisterung ergriff das preußische Volk, das durch die maßlosen Bedrückungen aufs äußerste erbittert war. wer Waffen tragen konnte, trat in das Heer ein: der Handwerker verließ seine Werk- stätte, der Beamte die Schreibstube. Die Universitäten und höheren Schulen verödeten; denn Lehrer und Schüler wollten ihre Pflicht gegen das Vaterland erfüllen. „Der König rief, und alle, alle kamen." wer nicht waffenfähig war, half mit seinem hab und Gut. Der Bauer gab sein letztes Uoß her, der Bürger seinen Goldschmuck und sein Silbergeschirr. 150 000 goldene Trauringe wurden eingeliefert und zu Münzen ge- prägt; die Geber erhielten dafür eiserne mit der Inschrift „Gold gab ich für Eisen!" Line schlesische Zungfrau schnitt ihr schönes haar ab, verkaufte es und schenkte den Erlös für die Befreiung des Landes. Die Dichter Hrndt, Körner, Schenkendorf, Kleist und Kückert begeisterten Volk und Heer durch zündende Freiheitslieder. Preußen stellte bei 5 Millionen Einwohnern 270000 Krieger ins Feld. Die militärisch nicht aus- gebildeten Männer von 17—40 Jahren bildeten die „Landwehr"; sie trugen an der Wachstuchmütze ein Kreuz mit der Inschrift: „Mit Gott für König und Vaterland". Hnfangs waren sie nur mangelhaft mit Waffen und Kleidung ausgerüstet, erwiesen sich aber doch schon nach wenigen Monaten als brauchbare Feldtruppen. Der Ober- befehl über die Hrmee wurde auf Scharnhorsts Kat dem General Blücher übertragen, der später von den russischen Kriegern wegen seines ungestümen Vorgehens den Kamen „Marschall vorwärts" erhielt. o) Lützen und Bautzen. Die vereinten Preußen und Küssen griffen Napoleon, der mit Hilfe des Kheinbundes ein überlegenes Heer zusammengebracht hatte, bei Lützen (Großgörschen) an. Lin langes, blutiges Kingen entspann sich. Napoleon, der mit Staunen die Todesverachtung der preußischen Truppen sah, rief grimmig aus: „Diese Bestien haben etwas gelernt!" Die Schlacht blieb ohne Entscheidung; aber am Hbende beschlossen die Küssen gegen den willen Friedrich Wilhelms und der preußischen Generale den Kückzug. — (Scharnhorst war in der Schlacht schwer verwundet worden. Er reiste trotzdem im Dienste des Königs nach Österreich, um über ein Bündnis zu ver- handeln. Unterwegs starb er jedoch.) Drei Wochen später kam es bei Bautzen zu einer zweiten Schlacht, die ebenfalls mit dem Kückzuge der Preußen und Küssen endete. Napoleon hatte den Sieg aber furchtbar teuer erkaufen müssen. „Keine Fahne, kein Geschütz, keine Trophäe; ist das ein Sieg!" rief er zornig am Hbende der Schlacht, wegen feiner schweren Verluste bot er den Verbündeten einen Waffenstillstand an, der auch angenommen wurde. Unterdessen konnten die russischen Heere näher herankommen und die preußischen Landwehrtruppen eingeübt werden. Österreich, Schweden und England schlossen sich dem Bündnisse gegen Napoleon an. ck) Die Schlachten bei Großbeeren, an der Katzbach, bei Dresden und Dennewitz. Die verbündeten, die nunmehr Napoleon an Truppenzahl überlegen waren, stellten drei Heere gegen ihn auf. Die Hauptarmee, die aus Österreichern, Küssen und einem preußischen Korps unter General von Kleist zusammengestellt war, wurde von dem österreichischen Fürsten Schwarzenberg befehligt. Bei ihr hielten sich die Kaiser
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