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1. Realienbuch - S. 119

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1 Geschichte. 119 weder Österreich noch der herzog. Durch einen Vertrag, den Bismarck zustande brachte, wurde der Streit vorläufig beigelegt. Schleswig sollte durch Preußen, Holstein durch Österreich verwaltet werden; Lauenburg wurde gegen eine Geldentschädigung Preußen überlassen. Für das Zustandekommen des Vertrags erhob Bönig Wilhelm Bismarck in den Grasenstand. — Da der österreichische Statthalter die Anhänger des Herzogs von Bugustenburg in Holstein frei gewähren ließ, hörten die Streitigkeiten wegen der beiden Herzogtümer jedoch nicht auf. Huf Bismarcks Beschwerden rief Österreich die Entscheidung des Bundestags an, und dieser beschloß, das Bundesheer kriegsbereit zu machen, um Preußen zum Nachgeben zu zwingen. Der Brieg zwischen den deutschen Stämmen war unvermeidlich geworden. Nus Österreichs Seite standen die süddeutschen Staaten, Hannover, Burhessen, Nassau und die freie Stadt Frankfurts die norddeutschen Blein- staaten dagegen schlossen sich Preußen an. — vorher schon hatte Bismarck mit Italien, das venetien zu gewinnen hoffte, ein Bündnis geschlossen. b) Die Besetzung Norddeutschlands. Nach einem Plane, den General v. Inoltke aufgestellt hatte, rückten die preußischen Gruppen überraschend schnell in Hessen, Sachsen und Hannover ein. Der Burfürst von Hessen wurde gefangen genommen; seine Truppen hatten sich aber am Maine mit den Süddeutschen vereinigt. Der sächsischen Brmee ge- lang es, nach Böhmen zu den Österreichern zu entkommen. Der Bönig von Hannover suchte mit seinem Heere Bayern zu erreichen, wurde aber bei Langensalza von schwachen preußischen Bbteilungen angegriffen und festgehalten. Die tapfere hannöversche Brmee errang bei Langensalza zwar den Sieg, mußte sich aber einige Tage darauf ge- fangen geben, da sie von herbeigeeilten preußischen Streitkräften umstellt war. Dem Bönige von Hannover wurde erlaubt, sich nach Österreich zu begeben. o) Der Einmarsch in Böhmen. Das preußische Heer, das den Bampf gegen Österreich führte, war in drei Brmeen eingeteilt. Die Elbarmee befehligte der General Herwarth von Bittenfeld, die I. Brmee Prinz Friedrich Barl, die Ii. Brmee der Bron- prinz Friedrich Wilhelm. Sie sollten einzeln die Sudeten überschreiten und sich bei Gitschin in Böhmen vereinigen. Die Clbarmee und die I. Brmee drangen von Norden her über das Gebirge und stellten die Verbindung unter sich her, nachdem sie die ihnen entgegentretenden feindlichen Bbteilungen geschlagen hatten. Schwerer war die Bufgabe des Bronprinzen. Er mußte wegen der Enge der schlesischen Gebirgspässe drei vonein- ander entfernte Straßen benutzen, auf denen seine Truppen einzeln angegriffen und in das Gebirge zurückgeworfen werden konnten. Eine Heeresabteilung wurde auch wirklich von den Österreichern zurückgedrängt; aber die auf der mittleren Straße mar- schierende Garde wetzte die Scharte aus, indem sie am Tage darauf den Feind bei Trautenau besiegte. Glänzend löste General v. Steinmetz, der mit seinem Borps die südöstlichste Straße eingeschlagen hatte, seine Bufgabe. Bus dem Gebirge heraus- tretend zertrümmerte er an drei hintereinander folgenden Tagen drei verschiedene öster- reichische Brmeekorps, die sich ihm einzeln entgegenstellten. (Nach dem Orte der ersten Schlacht erhielt er den Ehrennamen „Der Löwe von Nachod".) Die Verbindung der drei preußischen Brmeen war nun hergestellt. Bönig Wilhelm begab sich mit Moltke, Boon und Bismarck nach Böhmen und übernahm den Oberbefehl. ck) Die Schlacht bei Böniggrätz. Der österreichische Oberbefehlshaber riet nun seinem Kaiser dringend, sofort Frieden zu schließen, da das österreichische Heer dem preußischen nicht gewachsen sei. Er erhielt jedoch den Befehl, eine Entscheidungsschlacht zu schlagen. Daher nahm er nordwestlich der Festung Böniggrätz eine Verteidigungs- 8*
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