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1. Realienbuch - S. 125

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 125 i) Der Einzug in Paris. In Paris, das sich noch immer hartnäckig ver- teidigte, war die Not auf das höchste gestiegen. Alle Vorräte waren aufgezehrt, die Hoffnungen auf Befreiung geschwunden. Die stolze Hauptstadt Frankreichs mußte dem deutschen Heere ihre Tore öffnen, und an der Spitze seiner tapferen Krieger zog Kaiser Wilhelm am 1. März 1871 als Sieger ein. k) Der Kampf zur See. Zu Beginn des Krieges erschienen große französische Geschwader in der Nord- und Ostsee und versperrten die Häfen, da die schwache preußische Flotte den Kampf auf offener See mit ihnen nicht wagen konnte. Nach den Niederlagen des französischen Heeres kehrten aber die feindlichen Schiffe nach Frankreich zurück, wo ihre Besatzungen als Land- truppen verwendet wurden. Bei Habana (Xdeftinbien) bestand das preußische Kanonenboot ,Meteor" ein siegreiches Gefecht mit einem französischen Kriegsschiffe, das schwer beschädigt in den fremden Hafen fliehen mußte. l) Der Friede zu Frankfurt. Fast 400000 französische Soldaten waren in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten und 100 000 Mann über die belgische und schweizerische Grenze getrieben worden. Die Festungen des Sandes, mehr als 7000 Geschütze und 110 Fahnen befanden sich in den Händen der Deutschen. Frankreich war völlig niedergeworfen und mußte um Frieden bitten. Tr kam zu Frankfurt a. M. zustande. Frankreich trat Elsaß (ohne Belfort), sowie Deutsch-Lothringen ab und zahlte eine Kriegsentschädigung von 4000 Millionen Mark, bis zu deren Entrichtung fran- zösisches Gebiet besetzt blieb. —- Elsaß-Lothringen wurde unmittelbares deutsches Keichs- land. (Karte!) — Die Verdienste seiner getreuen Helfer Bismarck, Moltke und Koon erkannte Kaiser Wilhelm an, indem er Bismarck in den Fürstenstand, Moltke und Koon in den Grafenstand erhob; den Kronprinzen Friedrich Wilhelm, den Prinzen Friedrich Karl und Moltke ernannte er zu Generalfeldmarschällen. Moltke und Noon. Hellmuth v. Moltke wurde im Iahre 1800 in Mecklenburg geboren. Er war erst dänischer Offizier, trat aber dann in preußischen Dienst, wo er zum General emporstieg. Die Pläne der Feldzüge 1864, 1866 und 1870/71 sind von ihm entworfen worden, und daher gebührt ihm an den großen Erfolgen ein hauptverdienst. Er war ein hagerer Mann und erhielt wegen seines ernsten und wortkargen Wesens den Beinamen ,,der große Schweiger". Bis 1888 stand er an der Spitze der Armee. Er starb 1891 in Berlin. — Albrecht v. Noon, geboren 1803, verbesserte als Kriegsminister Einrichtung und Bewaffnung der preußischen Armee. Durch die von ihm durchgeführte Vermehrung des Heeres, das nach seinen Plänen in 14 Tagen kriegsbereit gemacht werden konnte, schuf er die Vorbedingungen, durch die die Siege der drei Feldzüge ermöglicht wurden. Er starb 1879. 7. Die deutsche Reichsverfaffung. Das Deutsche Keich bildet einen Bundesstaat, zu dem vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie Städte und das Keichsland Elsaß-Lothringen, zusammen also 26 Staaten, ge- hören (s.ii,S.39). Kn seiner Spitze steht der König von Preußen als erblicher Deutschen Kaiser. Er ist Oberbefehlshaber über Heer und Flotte, erklärt Krieg, schließt Frieden, ver- tritt das Keich dem Kuslande gegenüber und ernennt die Keichsbeamten.— Der Bundesrat besteht aus 58 Mitgliedern, die von den einzelnen Kegierungen ernannt werden. (Preußen hat 17 Stimmen, Bayern 6 usw.) Er bereitet die Gesetze vor, die der Keichstag be- raten soll. — Der Keichstag zählt 579 Mitglieder, die auf fünf Jahre gewählt werden; die Wahl erfolgt durch Stimmzettel und ist geheim. Jeder deutsche Mann, der 25 Jahre alt ist, darf wählen und gewählt werden. Der Keichstag gibt in Gemeinschaft mit dem Bundesrate Gesetze und bestimmt über Einnahmen und Ausgaben des Keiches. — Der Keichskanzler, der vom Kaiser ernannt wird, leitet alle Angelegenheiten des Keiches.
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