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1. Realienbuch - S. 128

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. Herrscher der Erde, zu beglückwünschen. — Rber auch das Leid verschonte den hochbetagten Kaiser nicht. Von tiefem schmerze wurde er ergriffen, als fein einziger Sohn an einem schweren hals- leiden erkrankte und in dem milderen Blima Ita- liens Heilung suchen mußte. 10. Sein Heimgang. Bis in das höchste Greisenalter hinein hatte Gott dem Kaiser die Rüstigkeit erhalten. Noch als hoher Rchtziger konnte kvilhelm I. das Roß besteigen, um seine Truppen zu besichtigen; schließlich aber machte sich doch die Schwäche des Rlters geltend. Rach seinem 90. Geburtstage kränkelte Kaiser Wilhelm häufig, und im März 1888 nahte das Ende. Da fein Sohn noch in Italien weilte, besprach er im Beisein des Fürsten Bismarck mit seinem Enkel, dem Prinzen Wilhelm, die Zukunft des Reiches und gab ihm feine Ratschläge. Ruf die Bitte, sich zu schonen, äußerte er: „Ich habe keine Zeit, müde zu sein!" Roch auf dem Sterbebette unterschrieb er ein wichtiges Schriftstück, das ihm Fürst Bismarck vorlegte. Rm 9. März 1888 schloß Kaiser Wilhelm im Glauben an seinen Erlöser für immer die Rügen. Mit banger Befürchtung hatte man im ganzen deutschen Vaterlande die Berichte vom Brankenlager erwartet und tiefe Trauer ergriff bei der Todesnachricht die herzen. Die Erinnerung an die ehr- würdige Greisengestalt Kaiser Wilhelms I. wird im deutschen Volke unauslöschlich fort- dauern. „Lebe wohl, alter Kaiser!" stand oben am Brandenburger Tore angeschrieben, als der Zug mit der Leiche des ersten Deutschen hohenzollernkaisers die Stadt Berlin verließ. 11. Kaiserin Augusta. Baiserin Rugusta war ihrem Gemahle in Freud und Leid eine verständnisvolle Gefährtin, ihrem Volke eine echte Landesmutter. Ihre schönste Rufgabe erblickte sie darin, Rot zu lindern und Tränen zu trocknen. Rrmen-, Branken- und Waisen- häuser, Volksküchen und viele andre Wohltätigkeitsanstalten sind auf ihre Veranlassung errichtet worden. Eine besonders rege Liebestätigkeit entfaltete sie während der Feld- züge, als es galt, den Tausenden von verwundeten und Branken Hilfe zu spenden. Um die Pflege im Briege in feste Ordnung zu bringen, gründete sie den vaterländi- schen Frauenverein, der bei Rusbruch eines Brieges Lazarette, Rrzte und Branken- pflegerinnen in das Feld sendet. Schon 1870 hat er außerordentlich segensreich gewirkt und dazu beigetragen, daß viele verwundete und kranke Soldaten die Gesundheit wieder- erlangt haben. — Hm liebsten hielt sich die Baiserin Rugusta in Boblenz auf, wo sie am Rheine schöne Gartenanlagen geschaffen hat. In ihrem hohen Rlter traf sie mancherlei Leid; im Jahre 1888 verlor sie den unvergeßlichen Gemahl und wenige Monate später den einzigen Sohn. In Gottergebung hat sie das ihr auferlegte Geschick getragen, bis sie, zwei Jahre später, 78 Jahre alt, von der Erde abgerufen wurde. Sie liegt neben. Wilhelm I. zu Tharlottenburg begraben. 128 Kaiserin Viktoria.
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