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1. Realienbuch - S. 133

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 133 Gesandtschaften ein. Lin Entsatzversuch, der durch Truppen verschiedener europäischer Länder unternommen wurde, mißlang. Ais die kleine Abteilung auf dem Rückzüge einmal in besonders gefährliche Lagen geriet, ertönte aus den Reihen der fremden Rrieger der Ruf: „Die Deutschen an die Spitze!" Der Tüchtigkeit deutscher Inatrosen und ihres Führers war das Gelingen des Rückzugs vornehmlich zu danken. Später wurden die in Peking eingeschlossenen Europäer von einer größeren, aus Truppen ver- schiedener Länder zusammengesetzten Abteilung befreit. Unter Führung des deutschen Generals Grafen Waldersee, der mit 20 000 Mann nach Ostasien entsandt wurde, gelang es dann den europäischen Truppen, Friede und Ordnung wiederherzustellen. — Auch die Flotte erkämpfte sich in Thina Lorbeeren. Lei der Erstürmung der an der Meeresküste gelegenen chinesischen Befestigungen hielt das kleine Ranonenboot,,Iltis" trotz großer Verluste unerschütterlich in furchtbarem Gefchützfeuer aus und trug zum Gelingen des Angriffs das meiste bei. 7. Die Ueionien. Im Jahre 1890 tauschte das Reich gegen ostafrikanisches Gebiet von England die Insel Helgoland ein,- 1897 wurde die Lucht von Riautschou auf 99 Jahre von Thina gepachtet. Durch Rauf kamen die im Stillen Ozeane liegenden Rarolinen, Ladronen und Palau-Inseln von Spanien an Deutschland, und später wurde noch die wertvolle Samoagruppe erworben. Die von wilden Völkerschaften bewohnten Rolonien bereiten dem Reiche nicht selten Schwierigkeiten. So brach in Südwestafrika 1904 ein blutiger Aufstand aus, zu dessen Unterdrückung ungefähr 15 000 Mann frei- willig hinauszogen. Lei den ungeheuern Schwierigkeiten des Feldzuges in dem wilden und wasserarmen Lande haben die deutschen Rrieger glänzend bewiesen, daß die alten Tugenden der Väter: Tapferkeit, Rriegszucht und williges Ertragen von Anstrengungen in Heer und Flotte noch lebendig sind. 8. Handel und Verkehr. In den letzten Jahrzehnten haben Handel und Ver- kehr eine ungeahnte Ausdehnung erhalten. Das Reich nimmt unter den Seehandel treibenden Völkern den zweiten Platz ein, und der vermerk auf den Waren ,,In Deutsch- land angefertigt" gilt in der ganzen Welt als Empfehlung. Durch die deutschen Dampf- schiffahrtsgesellschaften, deren Schiffe wegen ihrer Seetüchtigkeit und Schnelligkeit be- rühmt sind, und durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes ist der Verkehr unendlich gewachsen. Auch hier sucht Raiser Wilhelm anzuregen und zu fördern; er hat selbst ausgesprochen: ,,Wir stehen im Zeichen des Verkehrs!" 9. wijsenschast und Rnnft. Wissenschaft und Runst erfreuen sich in Deutsch- land hoher Blüte. Auf den Technischen Hochschulen, die durch Raiser Wilhelm den Universitäten gleichgestellt sind, empfangen Baumeister und Ingenieure eine vorzügliche Ausbildung. An der Verbesserung der höheren Schulen, der Lehrer- seminare, der Fortbildungs- und Volksschulen wird unermüdlich gearbeitet, damit sie den veränderten Verhältnissen der neuen Zeit entsprechen. — Rünstler und Dichter erfahren machtvolle Förderung, prachtvolle Bauwerke, wie das Reichstagsgebäude, das Herrenhaus, der neue Dom, die Raiser Wilhelms- und Raiser Friedrichs-Ge- dächtniskirche schmücken die Reichshauptstadt. In der Siegesallee ließ Raiser Wilhelm die Marmorstandbilder der Rönige von Preußen, sowie der Rurfürsten und Mark- grafen von Brandenburg durch hervorragende Bildhauer errichten und machte sie der Stadt Berlin zum Geschenk. Vor dem Rönigsschlosse erhebt sich das Rationaldenkmal für Wilhelm 1 und vor dem Reichstagsgebäude das gewaltige Standbild seines eisernen Ranzlers, des Schmiedes der deutschen Einigkeit. Zranke-Schmeil, Nealienbuch Ausg. A. I. Geschichte 2. stuft. 9
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