Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Realienbuch - S. 11

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 11 rücken entspringt, umflossen (beschreibe ihren Lauf!). In der ostwestlichen Strom- strecke erweitert sich der Fluß zu zahlreichen Leen, die anmutig von Wäldern um- kränzt sind. Bei der schön gelegenen Stadt Potsdam (61) errichteten die preußischen Könige mehrere Schlösser, von denen Sanssouci (ßangßussi) das bekannteste ist. Die Bewohner der meisten Havelstädte ernähren sich durch Fabrikarbeit. In Spandau (70), einer Festung, die im Kriege die von westen kommenden An- griffe auf Berlin abhalten soll, befinden sich Gewehrfabriken, in Brandenburg (51) Wollwebereien und Korbwarenfabriken, in Kathenow (23) berühmte Glasschleife- reien, sowie optische Anstalten (Brillen, Fernrohre usw.). Der Süden des Gebietes wird von Bober, Görlitzer Neiße und Spree ent- wässert, die alle den südlichen Landrücken durchbrechen, während Bober und Görlitzer Neiße sich in die Oder ergießen, sendet die Spree ihr Wasser der Havel zu. Im Mittelläufe durchströmt die Spree den Spreewald. Der Fluß teilt sich hier in viele Nrme, so daß das Land gleichsam in eine große Anzahl von Inseln zerteilt wird. In früherer Zeit waren sie mit dichtem Walde bedeckt. Indem aber die Bewohner (Nachkommen der alten wenden) durch unermüdlichen Fleiß die Wälder rodeten, sind große Flächen für den Acker-, Garten- und Wiesenbau gewonnen worden. Die Wohnhäuser liegen, von Eichen und Erlen beschattet, auf den einzelnen Inseln. Als Verkehrswege dienen Wasserstraßen. Der Kahn ist daher das wichtigste Verkehrs- mittel: im Kahne fahren die Bewohner des Spreewaldes an die Stätte ihrer Arbeit, führen das Vieh auf die weide und bringen die Bodenerzeugnisse aus den nächsten Ikarkt. Der Kahn trägt das Kind zur Schule, das Hochzeitspaar zur Kirche und den verstorbenen auf den Friedhof. Briefträger, Förster, Hausierer, wusikanten, Gendarmen und Nachtwächter — alle müssen ihn benutzen. Im Winter treten Schlittschuhe und Schlitten an seine Stelle. Da die Spreewaldbewohner vielfach in der Fremde einträglichere Beschäftigung finden als in der Heimat, wandern sie oft in die benachbarten Großstädte. Dort kann man häufig junge Spreewälderinnen im Schmucke ihrer Volkstracht sehen. Das Land östlich und westlich der Spreewaldes ist sandig und wenig frucht- bar. Besonders öde und daher sehr dünn bevölkert ist das westliche Gebiet. Im Osten hat sich infolge des Kohlenreichtums benachbarter Gegenden (5.13, 3b) eine rege Fabriktätigkeit entwickelt, und zwar ist besonders die Tuchweberei zu hoher Blüte gelangt. Deshalb finden dort auch bei weitem mehr Menschen ein Auskommen, als der dürftige Boden ernähren könnte. An der Spree hat sich Kottbus (46) zu einer wichtigen Fabrikstadt entwickelt, und an der Neiße sind Forst (34) und Guben (37) zu betrieb- samen Orten herangewachsen. In der Nähe der Spreemündung liegt Berlin (mit Vororten fast 3 will.), die Hauptstadt des Deutschen Neiches und des Königreiches Preußen. Da Berlin die Residenz des Kaisers ist, haben dort die obersten Reichs- und Staats- behörden ihren Sitz, und es versammeln sich dort der deutsche Reichstag und der preußische Land- tag. Das königliche Schloß (s. klbb. I, 5.83) liegt auf einer Spreeinsel. Vor ihm steht das Denkmal, das vom Deutschen Reiche Kaiser Wilhelm I. errichtet worden ist. Gehen wir dem Straßenzuge nach, an dem das Schloß liegt, so erblicken wir noch eine große Unzahl andrer wichtiger Bau- werke: den neu erbauten Dom, das Zeughaus (ein Heeresmuseum) und das Palais, das Kaiser Wilhelm I. bewohnte, sowie das Opernhaus und die Gebäude der Universität. Dann betreten wir die schönste Straße Berlins „Unter den Linden" (erkläre den Namen!), die von der über 3 km langen Friedrichstraße durchschnitten wird. Sn diesen und den benachbarten Straßen, in denen sich Laden an Laden, reiht, herrscht ein überaus lebhafter Verkehr, klm Ende „der Linden"
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer