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1. Realienbuch - S. 23

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 23 beschäftigten sich daher hauptsächlich mit der Gewinnung der unterirdischen Schätze. Rls der Erzreichtum aber nachließ, verarmte die Bevölkerung und mußte sich andern Erwerbszweigen zuwenden. In Rnnaberg (17) klöppelt man kunstvolle Spitzen (Bar- bara Uttmann!) und fertigt Borten, Schnüre, Fransen, Troddeln und andre Posamenten an. Die großen Holzmassen der Wälder werden zur Herstellung von Pappe und Papier verwendet, oder zu Spielwaren, Kisten und Musikinstrumenten verarbeitet. Durch den Bergbau hat freilich (s. harz S. 26) der Wald an Umfang sehr abgenommen. Uckerland, auf dem Roggen, Hafer und Kartoffeln gedeihen, nimmt jetzt vielfach seine Stelle ein. Da sich in dem Verglande, das sich nördlich vom Erzgebirge erhebt, große Stein- kohlenlager finden (Zwickau; 68), ist besonders Ehemnitz(244) durch seine Spinnereien, Webereien, Ztrumpfwirkereien und Maschinenfabriken zu einer der ersten Industriestädte des Deutschen Reiches aufgeblüht. Die Industrie beschäftigt in der Gegend um Ehemnitz so viele Menschen, daß diese Landschaft in ganz Europa am dichtesten bevölkert ist (400 Bewohner auf I qkm.). 4. Dar Elstergebirge, von dem sich die Weiße Elster nach Norden wendet, gleicht völlig dem Erzgebirge. Im Norden dacht es sich zum hügeligen vogtlande ab. Da dessen Bewohner aus dem benachbarten Sächsischen Berglande leicht Kohlen beziehen können, sind an vielen Orten, besonders in Plauen (105), große Fabriken entstanden (Musselin, Mull, Gardinen). 5. Politische Verhältnisse. Das Sächsische Gebirgsland wird fast ganz vom Königreich Sachsen eingenommen, zu dem auch noch Teile des deutschen Tieflandes (bei Leipzig) gehören. Im Osten greift die preußische Provinz Schlesien in das Lausitzer Bergland ein (Görlitz). Im Westen liegen am nördlichen Rande des Vogtlandes (z. T. allerdings schon im Tieflande) die beiden Fürstentümer Reuß ä.l. mit der Hauptstadt Greiz (23; Wollenweberei) und Reuß j. L. mit der Hauptstadt Gera (47), sowie das Herzogtum Sachsen-Rltenburg mit der Hauptstadt Rltenburg (39). 3. Das Thüringische Vergland. Rn das Sächsische Gebirgsland schließt sich im Westen ein Bergland an, das nach dem volksstamme, von dem es fast ausschließlich bewohnt wird, Thüringen genannt wird. Es besteht im Südwesten aus einem langen Gebirgszuge, dem Franken- und dem Thüringerwalde, sowie aus einem weiten hügellande, das sich im Norden bis an den harz erstreckt. 1. Der Frankenwald dehnt sich von der oberen Saale, die auf dem Fichtel- gebirge (5. 34) entspringt, bis zur Werra quelle aus. Tr ist ein flachwelliges, gipfel- armes Hochland. In zahlreichen Steinbrüchen gewinnt man Schiefer, aus dem Schreib- stifte, Schiefertafeln, Dachziegel und Wetzsteine hergestellt werden. 2. Der Thüringerwald, der die Fortsetzung des Frankenwaldes bildet und bis zum werraknie reicht, ist ein langgestrecktes Kammgebirge. Im Schnee-, Beer- und Inselsberge steigt er bis zu höhen von fast 1000 m an. Ruf seinem Kamme führt ein uralter Grenzweg, der „Rennstieg" (eigentlich Rainstieg), entlang, der das Land der Franken von dem der Thüringer schied. Die Gebirgswasser eilen in tief eingeschnittenen Tälern teils den nordöstlichen, teils, wie die Werra, den südwestlichen Gebieten zu. — Das dicht bewaldete Gebirge (Name!), das man wegen seiner Lieblichkeit und Rnmut
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