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1. Realienbuch - S. 44

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
44 Erdkunde. ir 3. Klima, a) Je höher man in einem Gebirge emporsteigt, um so kälter wird es (warum? s. Iv, 5. 30). Da nun die Alpen zu gewaltigen höhen auf- ragen, schneit es dort sogar während des Sommers. Und zwar fällt hier zumeist ein körniger Schnee. Sobald die Sonne scheint, schmelzen die Schneekörner etroas; in der Nacht aber gefrieren sie zu einer festen Masse, dem Firn. Diese Firnmassen häufen sich im Laufe der Zeit immer mehr an (warum?). Schließlich rutschen sie von den steilen Berghängen ab und füllen die tiefer liegenden Mulden, Felsschluchten und engen Täler aus. wenn wir einen Schneeball längere Zeit zwischen den warmen Händen drücken, so erhalten wir schließlich ein Stück knetbares Tis. Ganz ähnlich werden die Firn- massen durch die größere Wärme in den Mulden und durch den gewaltigen Druck, den die oberen auf die unteren Schichten ausüben, erst etwas aufgeweicht, beim Zusammenfrieren aber in schmiegsames, blaugrünes Eis verwandelt. Die Eismassen gleiten abwärts und werden zu mächtigen Eisströmen, die man Gletscher nennt. Ihren Nand bedecken gewöhnlich Felsblöcke, die von den Bergwänden herabgestürzt sind. Sie werden von dem Gletschereise talwärts getragen. Da hier das Eis schmilzt, bleibt der Schutt liegen. Er häuft sich im Laufe der Zeit zu großen Massen, den „Moränen", an. Das trübe, schmutzige Gletscherwasser, das unter dem Eise hervortritt, fließt als Gletscherbach bergab. b) wie bei uns im Winter oder im Frühlinge oft Schnee von den schrägen Dächern herunterrutscht und aus die Straße fällt, so gleiten auch in den Alpen zuweilen große Schneemassen von den steilen Berghängen ab. In rasender Eile sausen diese Lawinen in das Tal. Dabei reißen sie Felsblöcke und Erde mit sich fort und erzeugen oft einen so gewaltigen Luftzug, daß die stärksten Bäume zerknickt werden, wenn die Lawinen in bewohnte Täler niedergehen, richten sie häufig großen Schaden an: wiesen, Acker, Häuser und Menschen werden verschüttet. Da aber die Lawinen und die Gletscher die Gegenden von Schnee befreien, in denen er niemals vollkommen schmelzen würde, bewahren sie das Gebirge und seine Umgebung vor zu starker Abkühlung (wieso?). c) Im Frühjahre und im herbste tritt in den nördlichen Alpentälern häufig ein warmer wind auf, der Föhn genannt wird. Er bringt die Schneemassen schnell zum Schmelzen und veranlaßt dann oft große Überschwemmungen. Da er auch die Schindeldächer und holzwände der Häuser austrocknet, entstehen durch umherfliegende Funken leicht Feuersbrünste. 4. Flüsse und been. Die mit Schnee und Eis bedeckten hohen Alpenberge sind das „Mutterhaus" vieler Ströme. Außer den erwähnten Gotthardflüssen ent- springen auf ihnen Po und Etsch, sowie zahlreiche Donaunebenflüsse (nenne sie!). Sie sind wasserreich, haben aber, solange sie im Gebirge fließen, ein starkes Gefälle und führen viel Geröll mit sich. Deshalb eignen sie sich nicht zur Schiffahrt. Bei ihrem Austritt aus den Alpen durchströmen die meisten von ihnen herrlich gelegene Seen. Am Nordfuße des Gebirges liegen: der Genfer-, Brienzer- und Thuner-, Vierwaldstätter-, Züricher- und Bodensee, am Südfuße der Lange- (Lago maggiore), Tomer- und Gardasee. Bedeutung der Leen. Sobald die Flüsse in die Seen eintreten, werden sie durch das stillstehende Seewasser in ihrem Laufe gehemmt und können die mitgeführten Geröllmassen nicht weiter fortschaffen. Diese sinken daher zu Boden. Die Seen sind also Läuterungs- becken der Alpenflüsse. Wenn auf dem Gebirge der Schnee schmilzt, oder wenn mächtige Regengüsse niedergehen, führen die Flüsse große Wassermengen in die Seen. Dadurch wird die Überschwennnungsgefahr für die abwärts gelegenen Länder vermindert. Sn Zeiten der Dürre
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