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1. Realienbuch - S. 73

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 75 Ladoga- und Gnega-See die größten. Beide stehen miteinander in Verbindung. Der Rbfluß des Ladoga-Sees ist die Newa, die sich in den Finnischen Meerbusen ergießt. Das ausgedehnte Gebiet wird in folgende Landschaften eingeteilt: Finnland, Ostsee- und Weichselgebiet, Nordrußland, Mittelrußland, Südrußland und Uralgebirge. !.. Finnland hat große Ähnlichkeit mit dem benachbarten Schweden. Seen und Moore (Finnland heißt Sumpfland) nehmen fast l/$ des ganzen Landes ein, und der Felsboden, der nur eine dünne Schicht Nckererde trägt, ist zum großen Geile mit Wäldern bedeckt. Forstwirtschaft, Viehzucht und Fischfang bilden die wichtigsten Erwerbs- quellen der Bevölkerung. Die Bewohner, teils Finnen (mongolischer volksstamm), teils Schweden, bekennen sich zur lutherischen Kirche und besitzen eine gute Schulbildung. 2. Oftsee- und Weichselgebiet. a) Das Küstenland an der Ostsee erhält mehr Niederschläge als die weiter östlich liegenden Gebiete Nußlands. Da der Boden eben ist, kann das Wasser an vielen Stellen nicht abfließen. Es sind daher große Sümpfe und Moore entstanden, zwischen denen sich Wälder ausdehnen. Die rührige Bevölkerung (viele Deutsche) hat trotzdem einen großen Geil des Landes anbaufähig gemacht und treibt Ackerbau (Getreide, Flachs) und Viehzucht, wegen des Mangels an Bodenschätzen fehlt die Industrie fast ganz. Nur die Handelsstädte Riga (283; Lage?) und Peters- burg (I,3mill.; Lage?), die Hauptstadt Rußlands, besitzen Baumwollen-, Maschinen-, Branntwein- und Zuckerfabriken. b) Das Land zu beiden Zeiten der Weichsel (Russisch-Polen) ist in seinem nördlichen Teile, etwa zwischen Warschau und der preußischen Grenzstadt Ghorn, fruchtbar. Der südliche Geil aber hat Ähnlichkeit mit dem benachbarten Schlesischen Landrücken, weite Flächen werden von Wald bedeckt, und an vielen Grten finden sich sehr er- giebige Lager von Kohlen, Eisen-, Zink- und Bleierzen. Warschau (756), die Hauptstadt des ehemaligen Königreiches Polen, sowie Lodz (352) sind daher zu wichtigen In- dustriestädten aufgeblüht (Baumwollen- und Wollenwebereien, Maschinenfabriken, Branntweinbrennereien). 3. Nordruhland. a) Nördlich vom Polarkreise bleibt der Boden fast das ganze Iahr hindurch gefroren (8—9 Monate Winter). Nur an der Oberfläche taut er während des kurzen Sommers auf. Größere Gewächse (Bäume) können daher nicht gedeihen; hier und da findet sich jedoch niedriges Gebüsch. Die höher gelegenen Ge- biete sind mit Flechten bedeckt; alles übrige ist Sumpfland. Diese „Tundra" wird nur von einigen mongolischen Volksstämmen bewohnt. Allein das Renntier ermöglicht ihnen den Aufenthalt in diesen unwirtlichen Gegenden (wieso?). b) Südlich von der Tundra breitet sich bis zur oberen Wolga Wald land aus. während in dem rauheren, nördlichen Geile nur Birken und Nadelhölzer gedeihen, herrscht weiter südlich der Laubwald vor (Eichen, Linden). Früher bildete die Iagd auf Pelztiere die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Ietzt sind aber die Giere durch den schonungslosen Vernichtungskrieg, den man gegen sie geführt hat, fast gänzlich ausgerottet Daher ist die Waldwirtschaft zur wichtigsten Erwerbsquelle geworden. Dort, wo der Wald geschlagen ist, sind wiesen entstanden, auf denen Viehzucht betrieben wird. 4. Mittelruhland. Die Landschaft südlich des großen Waldgebietes besitzt fruchtbaren Boden, der in einzelnen Gegenden fast schwarz gefärbt ist. Dieses „Land der schwarzen Erde" ist die Kornkammer Rußlands (Weizen, Roggen, Hafer, Buch- weizen); doch werden auch Zuckerrüben, Flachs, Hanf und Tabak angebaut. Da man
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