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1. Realienbuch - S. 79

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 79 zerrüttet nach und nach seine Gesundheit und sinkt vorzeitig in das Grab. In dem wärmeren Süd-Lhina, das sich bis in die heiße Zone erstreckt, gedeihen Baumwolle und Zuckerrohr. Große Verdienste haben sich die Chinesen um die Zucht der Seidenraupe erworben. Für die Viehzucht (Rinder, Schafe, Schweine) läßt der Ackerbau nur wenig Land übrig. Auch Bergbau wird trotz des Reichtums an unterirdischen Schätzen (besonders an Steinkohlen) bis jetzt nur wenig betrieben. cl) Gewerbe, vie chinesischen Handwerker sind so geschickt, daß ihre Arbeiten (Seiden- und Baumwollengewebe, Elfenbeinschnitzereien, Bronzegeräte und lackierte holz- waren, z. B. Schränkchen, Rüsten, Teller), uns mit Hochachtung vor ihrer Runstfertigkeit erfüllen. Daß sie auch in der Baukunst vortreffliches leisten, beweisen die eigenartigen, turmhohen Tempel (Pagoden), ferner die „große Mauer", die sie im Norden des Landes zum Schutze gegen Überfälle feindlicher Völker aufgeführt haben, sowie der Raiserkanal, der den Süden mit dem Norden des Landes verbindet. Die Thinefen machten schon vor mehr als 2000 Jahren viele Erfindungen, die in Europa erst seit wenigen hundert Jahren bekannt find. So erfanden sie den Rompaß, der ihnen die Reisen durch die weiten kvüsten ermöglichte, das Schieß- pulver, aus dem sie aber nur Feuerwerkskörper für ihre Feste herstellten, das Porzellan, das ihnen zu Wirtschafts- und Schmuckgegenständen diente, die Tusche, mit der sie farbenprächtige Malereien ausführten, sowie den Buchdruck, durch den sie das Missen der Gelehrten zu allgemeiner Renntnis brachten. e) vie Chinesen und die Fremden. Durch die bedeutenden Fortschritte, die die Chinesen schon in alter Zeit auf allen Gebieten machten, wurden sie stolz und sahen mit hoch- mütiger Verachtung auf andre Völker herab. Sie verweigerten den Fremden hartnäckig den Zutritt in ihr Sand, so daß sie sich die Erfahrungen fremder Nationen nicht zu nutze machen konnten. Infolgedessen blieben sie trotz ihrer bewunderungswürdigen Emsigkeit hinter andern Völkern zurück; sogar ihre Industrie und ihre Handfertigkeit können sich heute mit derjenigen der Europäer nicht messen. Da die Europäer das dichtbevölkerte Land als Absatzgebiet für ihre Waren brauchen, haben sie mit Gewalt den Eintritt erzwungen. k) Handelswege. Der von Iahr zu Iahr an Bedeutung zunehmende Handel mit China hat auch eine Veränderung der handelswege bewirkt. Früher führten von Europa nur wenige Rarawanenstraßen nach diesem Lande. Jetzt durcheilt die Eisen- bahn die weiten Flächen Sibiriens und der Mandschurei, und zahlreiche Ozeandampfer vermitteln den Verkehr. Früher mußten die Schiffe den weiten Weg um die Südspitze von Afrika nehmen; seit 1869 kürzt aber der Sueskanal die Fahrzeit bedeutend ab. Lin Brief gelangt von Berlin nach der deutschen Besitzung Riautschou auf dem Eisenbahnwege über Sibirien in etwa 3, auf dem Seewege über Sues in etwa 6 Wochen. àh handelsorte. Da man im Innenlande den Fremden noch feindlich gesinnt ist, haben die europäischen Raufleute ihre Handelshäuser zumeist an der Rüste errichtet, hier liegen sehr volkreiche Städte, die meist im Rechteck angelegt und von einer hohen Mauer umgeben sind. In den engen, unsauberen Straßen reiht sich Laden an Laden. Weit heraushängende, bunte Firmenschilder zeigen in senkrechten Schriftreihen die zum verkauf gestellten Waren an. Handelsleute, Ausrufer, Hand- werker, Arbeiter (Rulis) mit Tragstühlen oder einrädrigen Schubkarren drängen sich auf den Steinplatten der Gassen. Im Süden, dem Lande des Tees, liegt Ranton (900). Ihm gegenüber, auf der den Engländern gehörenden Insel Hongkong ist Viktoria (170) eine für Schifffahrt und Handel wichtige Stadt geworden. Weiter
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