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1. Realienbuch - S. 89

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 89 Linst wurde das Wasser durch Kanäle und Schöpfräder über weite Flächen des Landes geleitet, verliefen später die Wasser wieder, so wurden die Felder bestellt, und bald glichen sie einem Garten, in dem Reis, Gerste und Weizen üppig gediehen und Dattelhaine reiche Ernten gewährten. Infolge der Fruchtbarkeit des Lodens und der günstigen Lage Inesopotamiens an dem Handelswege von Kleinasien und Syrien nach Persien und Nrabien entstanden hier zahlreiche, große Städte. Im Norden lag am Tigris das sagenreiche Ninive, und wo sich die beiden Flüsse nähern, blühte .am Luphrat das mächtige Babylon. Durch den wachsenden Wohlstand verweichlichten aber die Bewohner. Kriege entvölkerten und verödeten das Land,- die Bewässerungsanlagen verfielen, und die Städte wurden zerstört. Zur Zeit Karls des Großen kam unter der Herrschaft der arabischen Kalifen (der Nachfolger Mohammeds) noch einmal eine Blüte- zeit für Mesopotamien. Bagdad galt damals als größte (angeblich 2 Mill.), glänzendste und reichste Stadt der Erde. Nls aber später das Land von den Türken erobert wurde, verfiel es immer mehr,- gegenwärtig hat Bagdad nur noch etwa l 45 Ooo Einwohner. Im oberen Mesopotamien ist jetzt Mosul (61; Musselinzeug) die einzige Stadt von Bedeutung,- es liegt am Tigris in der Nähe der Nuinen von Ninive. — vielleicht kommt in unsrer Zeit das Land durch den Bau einer Eisenbahn zu neuer Blüte. Eine deutsche Gesellschaft läßt jetzt nämlich die Bahn, die von Skutari aus Kleinasien durchquert, über Mosul und Bagdad bis zum persischen Meerbusen weiterführen (Vagdadbahn). Die Fahrzeit von Europa nach Indien und Gstasien wird dadurch stark abgekürzt werden. 6. Syrien. 1. Vodengeftatt. wandern wir vom mittleren Euphrat nach Westen, so ge- langen wir in die Syrisch-Nrabische wüste. Diese öde Hochfläche erreicht am Nande eines tiefen Längstales, das zum Teil vom Jordan durchflossen wird, ihr Ende. Jenseit des Tales setzt sich das Hochland fort. Es wird von Kalkgebirgen durchzogen, deren höchste Erhebung der Libanon (3100 m) ist. haben wir auch diese Landschaft durchschritten, so stehen wir an ihrem terrassenartigen Hbf alle zu einem schmalen, tiefliegenden Küstenstriche, der vom Mittelmeer bespült wird. Diese Landschaften bilden zusammen Syrien, das den Türken gehört. 2. Küstenland. Die im Winter vom Mittelmeere kommenden Wolken stoßen gegen den westlichen Band des Hochlandes. Deshalb find der Küstenstrich, sowie die angrenzen- den Stufenländer gut bewässert und, da ein warmes Klima herrscht, auch fruchtbar. Die bestbebauten Gegenden liegen am Nbhange des Libanon. Wein, Baumwolle, Neis, sowie Oliven, Grangen, Zitronen und Feigen gedeihen hier in üppiger Fülle. Das Küstenland war daher schon in alten Zeiten dicht bevölkert, während die im Süden wohnenden Philister nur Ackerbau trieben, zogen die Phönizier im Norden besonders als Schiffer und Kaufleute auf das Meer hinaus. Ihre wichtigsten Städte waren Tyrus und Sidon. Da aber eine Meeresströmung von der Nilmündung her große Zandmassen nach Nordosten führt, sind diese einst so wertvollen Häfen gegenwärtig versandet. Die ein- zigen hafenorte, die heute noch einige Bedeutung haben, sind I a f a (21) und B ei rut (119). 3. Libanon und Iveftjordanland. Der Libanon (d. h. weißes Gebirge wegen seines Kalksteins) war im Altertum von mächtigen Zedernwäldern bedeckt (Salomos Tempelbau!). Seitdem die Türken aber das Land besitzen, sind die Wal- dungen abgeholzt und nicht wieder aufgeforstet worden. Das Gebirge besteht aus zwei parallelen Bergzügen, einem westlichen, dem eigentlichen Libanon, und einem öst-
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