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1. Realienbuch - S. 95

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 95 Esel) geeignet sind. — Hn Tieren ist die Sahara arm. 5lm Rande der Wüste kommt hier und dort der „Wüstenkönig", der Löwe, vor. Antilopen und andres Wild fallen ihm zur Leute. Zumeist in der Nähe der menschlichen Wohnungen halten sich Hyänen und Schakale auf. In den südlichen Teilen der Sahara sind auch Strauße anzutreffen. — Die Bewohner der Gasen, die Beduinen, sind abgehärtete, genügsame Menschen, die sich zum mohammedanischen Glauben bekennen. Sie tragen lange, faltenreiche Gewänder. Den Kopf umhüllen sie mit einem baumwollenen Schal, um die trockene Wüstenlust durch die selbst ausgeatmete Feuchtigkeit vor dem Einatmen zu durchfeuchten. Wie alle Wüstenbewohner, die ihren Lebensunterhalt meist durch Raub er- werben, besitzen sie einen kriegerischen Sinn, von den Neisenden werden sie daher gefürchtet. von Gase zu Gase führen Wege, auf denen die handelskarawanen von der Mittelmeerküste nach Innerafrika (Niger, Tsadsee) ziehen. Eine solche Wanderung ist außerordentlich beschwerlich. Sie kann nur mit Hilfe des Kamels ausgeführt werden. Sehr gefürchtet ist von den Neisenden der furchtbare Glutwind (Samum), durch den schon viele Karawanen ihren Untergang gefunden haben. Befitzverhältnisse. Den größeren, westlichen Teil der Wüste beanspruchen die Franzosen! nur eine kleine Landschaft an der atlantischen Küste ist in spanischem Besitze. Das östliche Gebiet (Tripolis, Ägypten) ist in den Händen der Türken. 2. Die Fltlasländer. Im Nordwesten der Sahara erhebt sich zwischen der atlantischen Küste und der Kleinen Syrte ein mächtiges Kettengebirge, der Ntlas. Es ist etwa 2 mal so lang als die Rlpen und erreicht in einzelnen seiner Gipfel höhen von 4500 m. Die der Wüste zugewendete Seite erhält nur wenig Niederschläge. Sie ist daher un- fruchtbar. Dort, wo am Wüstensaume das Grundwasser hervortritt, gedeihen jedoch Datteln, und auf dürftigen Wiesen weiden Kamele. Die Ketten des Gebirges umschließen Steppenhochländer, in denen sich Salzseen und Salzsümpfe gebildet haben. —- <5um Rtlantischen Ozean und zum Mittelländischen Meer fällt der Utlas in Stufen- landschaften ab. Sie haben Mittelmeerklima (Z. 53) und bringen bei künstlicher Be- wässerung reiche Erträge an Mais, Zuckerrohr, Neis, Baumwolle, Wein und Südfrüchten, besonders Mandeln. Ruch feine Gemüsearten werden gezogen, die man im zeitigen Frühjahre erntet und nach Europa versendet. Für die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Kinder, Esel, und Pferde) ist das Gebiet ebenfalls gut geeignet. In den Wäldern, die die Berghänge bedecken, wachsen Korkeichen und Oliven. Rn Bodenschätzen finden sich Eisen-, Kupfer- und andre Erze,- doch ist Bergbau bisher noch nicht betrieben worden. In der Herstellung von Leder, sowie von feinen Seiden- und Wollwaren (Teppichen) sind die Bewohner geschickt. Obgleich das Land also reiche Erträge liefert, ist es doch nur dünn bevölkert. Die Bewohner, Berber und Rraber, bekennen sich zum Islam. Vefitzverhältnisje. Das westliche Rtlasland wird von dem Sultanat (d.h. Kaiser- reich) Marokko eingenommen. Die Hauptstädte sind Marokko (50) und Fes (150). Rls Hafenstadt hat Tanger (20) an der Straße von Gibraltar Bedeutung erlangt. — Die ©ebiete östlich von Marokko, Algerien und Tulnz, stehen unter der Herrschaft der Franzosen. Die größte Stadt ist Tunis (170). In der Nähe befinden sich die Ruinen von Karthago, einer phönizischen Handelsstadt, die im Rltertum große Bedeutung besaß.
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