1907 -
Leipzig [u.a.]
: Teubner
- Hrsg.: Franke, Max, Schmeil, Otto
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Erdkunde.
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treiben besonders Handel. Die Araber kaufen im Innern Elfenbein, Häute und Felle
(früher auch Sklaven) und bringen die waren durch Trägerkarawanen (befahrbare Wege
fehlen!) zu den Rüstenplätzen, wie in Kamerun rafft auch in dieser Kolonie das Fieber
viele Europäer hinweg. Der hohe wert dieser Schutzgebiete liegt in ihrer Bedeutung
als Plantagenkolonien, besonders Kautschuk, Kokosnüsse (Kopra), Kasfee, Baumwolle,
Hanf, Flachs, Elfenbein und Kopal (ein Baumharz, das zu Sack verarbeitet wird)
werden ausgeführt. — Missionare bemühen sich hier wie auch in allen andern Teilen
Afrikas, die Neger zum Ehristentume zu bekehren.
3. Britisch-Südafrika.
Vas innerafrikanische Hochland südlich vom Kongostaate und die Südspitze des
Erdteils werden von Britisch-Südafrika eingenommen. Durch die Gebirge des Ostrandes
werden die Wolken, die vom Indischen Ozeane heranziehen, gezwungen sich abzuregnen.
Daher erhalten der östliche und der südöstliche Küstenstrich reiche Niederschläge,
fluf dem fruchtbaren Boden des Küstenlandes gedeihen alle europäischen Obst- und
Getreidearten. Das innere Hochland aber ist trocken und fast ausschließlich mit
Grassteppen bedeckt, die als weide dienen (Kinder, Schafe, Strauße); z. T. wird es
sogar von einer wüste (Kalahari) eingenommen. Die bedeutendsten Flüsse des
Hochlandes sind der Oranje und der Sambesi. Da sie viel Geröll mitführen, sowie
Stromschnellen und Wasserfälle bilden, eignen sie sich nur streckenweis zur Schiffahrt. Bei
Johannesburg (186) liegen sehr ergiebige Goldfelder, und weiter südwärts werden
Diamanten von seltener Größe gefunden. — Der Ausgangspunkt des Handels ist Kap-
stadt (mit Vororten 170), das durch den Bau des Zueskanals freilich an Bedeutung für
den Welthandel eingebüßt hat. Südlich von der Stadt liegt das Kap der guten Hoffnung.
Die Bevölkerung von Britisch-Südafrika bestand ursprünglich aus Hottentotten
und Buschmännern. Sie wurden aber durch Raffern (Neger), die aus nördlicheren Gegen-
den kamen, verdrängt. Im 17. Jahrhundert nahmen Holländer (Buren) von Südafrika
Besitz. Sie mußten sich nach harten Kämpfen den Engländern unterwerfen. — Das
Land zu beiden Seiten der Sambesimündung gehört den Portugiesen.
4. Deutsch -Züdrvestafrika.
Deutsch-Südwestafrika grenzt im Westen an den Atlantischen Ozean, im Süden
und Osten an britisches, im Norden an portugiesisches Gebiet. Es ist ungefähr
12/3 mal so groß als das Deutsche Reich. Trotz der bedeutenden Küstenlänge — sie
gleicht etwa der Entfernung von Stettin bis Neapel — besitzt das Land nur einen
einzigen guten Hafen (Lüderitzbucht). Dazu kommt noch, daß die Schiffe wegen der
starken Brandung oft längere Zeit auf dem Meere liegen müssen, ehe ihre Ladung ge-
landet werden kann. — Ostwinde vermögen der Kolonie keine Niederschläge zu bringen
(warum nicht? s. Brit. Süd-Afr.). Aber auch die Südwestwinde führen keine Regenwolken
herbei. An der Küste fließt nämlich ein kalter Meeresstrom entlang, durch den der
wasserdampf abgekühlt wird, so daß sich die Wolken schon über dem Meere abregnen.
Das Küstengebiet ist daher ein regenarmes, mit Sanddünen bedecktes Land.
Nach dem Innern zu schließen sich weite Hochebenen mit stattlichen Gebirgen
an. Der tropische Norden des Gebietes erhält Sommerregen, so daß Viehzucht (Rinder,
Schafe, Pferde, Strauße) und Ackerbau (Getreide, Tabak, Obst) betrieben werden können.
Im Süden treten nur dann und wann starke Gewitterregen auf. Das Regenwasser
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