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1. Realienbuch - S. 108

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
108 Erdkunde. Ii Jamaika-Rum. Man stellt ihn aus den Rückständen her, die man bei der Bereitung des Rohrzuckers erhält. Mit Ausnahme von Ruba und Haiti (Republiken) sind sämtliche Inseln in den Händen fremder Mächte: portoriko steht unter der Hoheit der vereinigten Staaten von Amerika; Jamaika und die Vahamainseln gehören den Engländern; in die oulkanreichen Rleinen Antillen teilen sich Engländer, Franzosen und Dänen. Iii. Züdamerika. Südamerika gliedert sich in drei Landschaften: das westliche Gebirgsland, das östliche Gebirgsland und das mittlere Tiefland. 1. Das westliche Gebirgsland. Im lveften von Südamerika erhebt sich ein mächtiges Gebirge, die Rordilleren (d. h. Rettengebirge). Einzelne ihrer gewaltigen Bergkegel, die zumeist vulkanischer Natur sind, erreichen höhen von über 6000 w (Ehimborazo). Die Rordilleren fallen sowohl zur Tiefebene im Osten, als auch zur Rüste des Großen Ozeans steil ab. Diese wird zum größten Teile von einem kalten Meeresstrome bespült. Die Molken, die vom Großen Ozean heranziehen, regnen sich daher schon ab, ehe sie das Festland erreichen. Deshalb sind die Berghänge der Rordilleren sehr trocken und waldlos. In der Nähe des Wendekreises breiten sich am Fuße des Gebirges sogar Wüsten aus, deren Boden mit Salpeter bedeckt ist. Die Gegenden im Süden und im äußersten Norden erhalten reichliche Niederschläge. Daher ist dort das Gebirge dicht bewaldet, und in der Rüstenebene kann Ackerbau betrieben werden. — Die tro- pische Ostabdachung der Rordilleren empfängt viel Regen, hier befinden sich infolgedessen dichte Urwälder. Sie liefern Rautschuk, Thinarinde und Farbhölzer. Die großen Flüsse, die auf dem quellenreichen Gebirge entspringen, gehören zumeist dem Gebiete des Atlantischen Ozeans an (warum?). Der Magdalenenström, in dessen fruchtbarem Talbecken Raffee und Rakao angebaut werden, eilt nach Norden in das Raribische Meer. Die meisten Gewässer aber werden von dem gewaltigen Amazonenstrom aufgenommen, der sie dem Ozean zuführt. — Das große Hoch- land, das von den Rordilleren in ihrem mittleren Teile eingeschlossen wird, erhält wenig Regen (warum?) und ist pflanzenarm. Ackerbau kann nur bei künstlicher Be- wässerung betrieben werden. — Ganz im Süden des Erdteils liegen die Gebirgstäler so tief, daß sie von den Meeressluten ausgefüllt werden (vgl. Fjorde, S. 70). Die Rordilleren sind dort in eine Anzahl von Inseln aufgelöst, die man als Feuerland bezeichnet. (Die Bewohner führten auf ihren Streifzügen stets Feuerbrände mit sich, um in der naßkalten Luft der Mühe des Neuanzündens enthoben zu sein). Die Magellanstraße scheidet das Feuerland von dem Festlandes sie hat für den Welt- verkehr noch so lange große Bedeutung, bis der Panama-Ranal gebaut ist (Beweis!). Die Rordilleren, sowie das Rüstenland am Großen Ozean sind nur dünn bevölkert. In den nördlichen, tropischen Teilen wohnen vorwiegend Indianer, in den südlichen Gegenden viele eingewanderte Europäer. Die Indianer der mittleren Rordilleren lebten schon zur Zeit der Entdeckung des Erdteils in einem wohlgeordneten Staate. Sie waren ein reiches, kunstfertiges Volk. Aber unter der Herrschaft der Spanier, die durch den Reichtum des Bodens an Gold, Silber, Eisen und Rupfer angelockt wurden und das Land ausbeuteten, ging das blühende Reich zugrunde.
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