1907 -
Leipzig [u.a.]
: Teubner
- Hrsg.: Franke, Max, Schmeil, Otto
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Erdkunde.
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hindern, ist das Innere des Erdteils schwer zugänglich. Eigentliche Waldungen gibt
es so gut wie gar nichts nur in den östlicheren Gegenden finden sich parkartige Land-
striche. Die Bäume und Sträucher haben dort immergrüne, meist harte Blätter, die
vielfach die Schmalseite der Sonne zukehren, so daß sie wenig Schatten spenden. Da
dort auch Weideland vorhanden ist, wird Viehzucht (Schafe, Binder, Pferde) getrieben.
Uußer wolle, die als die beste der Erde gilt, werden Fleisch (in gefrorenem Zustande)
und Felle ausgeführt. Die Weidetiere sind aber erst von den Europäern eingeführt
worden. Die einheimischen Säugetiere sind, vorwiegend Beuteltiere, zu denen u. a.
das Känguruh gehört. Buch eierlegende Säugetiere kommen vor (Schnabeltier). Die
Vogelwelt ist reich an Papageien und Kakadus.
3. Bewohner. Die Ureinwohner Uustraliens, die dunkelfarbigen Uustral-
schwarzen, bewohnen das Innere des Erdteils. Ihre Zahl ist stark im Ubnehmen be-
griffen, so daß sie in nicht zu ferner Zeit ausgestorben sein werden. Die ein-
gewanderten Europäer (besonders Engländer und Deutsche) haben sich namentlich in
dem fruchtbaren Südosten, und zwar in der Nähe der erz- und steinkohlenreichen
Gebirge angesiedelt. Dort liegen auch die beiden wichtigsten Hafenstädte des Fest-
landes, Melbourne (melbörn; 508) und Sydney (ßidne; 511).
4. Die Insel Cazmllnlen ist gleichsam die südliche Fortsetzung des australischen
Festlandes. Da sie ein mildes, regenreiches Klima besitzt, ist sie fruchtbar (Gbst,
Weizen, Hafer). Die dichtbewaldeten Berge sind reich an nutzbaren Mineralien (Erze
und Edelsteine).
5. politische Verhältnisse. Australien bildet mit Tasmanien eine Kolonie des
Britischen Reiches. Das Land gliedert sich in einzelne Staaten, die unter der selb-
ständigen Verwaltung ihrer Bewohner stehen. Der Zusammenhang mit dem „Mutter-
lande" ist daher ein sehr loser; nur der oberste Beamte, der Generalgouverneur, wird
von dem englischen Könige ernannt.
2. Die Inseln.
Nördlich und östlich vom australischen Festlande ragen aus dem Großen Ozean
sehr viele Inseln auf. Nach ihrer Lage unterscheidet man sie in festlandnahe und
fest land ferne Inseln.
I. Die festlandnahen Inseln umsäumen die Küste Uustraliens in einem
flachgekrümmten Bogen. Sie sind durchweg gebirgig und besitzen zum Teil feuer-
speiende Berge. Um nördlichsten liegt die große Insel Neuguinea (etwa l1^ mal
so groß als Deutschland), die noch wenig erforscht ist. Da sie ein feuchtes,, tropisches
Klima hat, ist sie fast überall mit dichten Urwäldern bedeckt (Palmen, Baumfarne usw.).
— Nach Osten und Südosten schließen sich mehrere Gruppen kleiner Inseln an, von
denen wir den Bismarck-Urchipel und die Salomoninseln merken.
Die Bewohner aller dieser Inseln heißen Papua. Es find dunkelfarbige
Menschen, die vielfach noch dem Laster des Menschenfressens ergeben sind. In der
Herstellung von hölzernen Gegenständen (Metalle kannten sie bisher nicht) und von
Töpferwaren sind sie geschickt. Sie wohnen meist in Hütten, die auf pfählen er-
richtet sind (warum?). Ihr wichtigstes Haustier ist das Schwein.
Den südlichen Ubschluß in der Reihe der festlandnahen Inseln bildet die Doppel-
insel Neuseeland; es ist die einzige große australische Insel, die nicht in den Tropen
liegt. Da Neuseeland fruchtbaren Boden und ein für den Unbau günstiges Klima