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1. Realienbuch - S. 37

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii Naturgeschichte. 37 b) Die Flossen bilden die Ruder und Steuer „des Rahnes". Die Brustflossen stellen die vorder-, die Bauchflossen die Hintergliedmaßen dar. Außerdem besitzt das Tier noch eine Rücken-, eine Schwanz- und eine Afterflosse. Die Flossen sind häutige Gebilde, die durch knöcherne oder knorpelige Strahlen gestützt werden. Lin schnell dahinschwimmender Fisch kommt dadurch vorwärts, daß er mit dem Schwänze und seiner Flosse abwechselnd nach rechts und links schlägt. Der Schwanz ist also das eigentliche Fortbewegungswerkzeug. Er besteht — abgesehen von der stützenden Wirbelsäule — nur aus Muskeln und ist ausfallend groß und stark. Durch Schläge der Bauch- und Brustflossen vermag der Fisch sich nur langsam fortzubewegen; in erster Linie aber dienen sie als Steuer. e) Unter dem Rückgrate befindet sich ein häutiger, luftgefüllter Sack, die Schwimm- blase. Zieht sie sich zusammen, so wird die eingeschlossene Luft zusammengepreßt. Der Fisch verdrängt jetzt weniger Wasser als vorher und sinkt deshalb. Dehnt sie sich wieder aus, so steigt der Fisch auch wieder empor (s. Iv, S. 15). ä) Das Atemwerkzeug des Fisches sind die Riemen, die zu beiden Seiten des Ropfes liegen. Sie bestehen aus knöchernen Bögen, die nach außen mit sehr zarten, roten Riemenblättchen besetzt sind. Rnöcherne Riemendeckel schützen die Riemen gegen Verletzung. Am Hinterrande bleibt der Deckel frei, so daß sich zwischen ihm und dem Rumpfe ein großer Spalt befindet. Die Atmung erfolgt durch die überaus zarten Riemenblättchen: die Rohlensäure des Blutes dringt nach außen, und umgekehrt geht aus der Luft, die im Wasser ent- halten ist, Sauerstoff in das Blut über. Darum muß auch das Wasser, das die Riemen umspült, beständig erneuert werden: es wird durch das Inaul aufgenommen, fließt an den Riemenblättchen vorbei und durch den Spalt hinter dem Deckel wieder nach außen. e) Der Rörper ist mit Schuppen bedeckt, die wie Dachziegel übereinander liegen. Da sie nach hinten gerichtet sind, hindern sie die Fortbewegung des Tieres nicht. Ebenso bewirkt der Schleim, der den Rörper überzieht, daß der Fisch leicht durch das Wasser gleitet. 2. Körperbau und Nahrung. Der Rarpfen nährt sich von grünen Pflanzen- teilen, Rleintieren und faulenden Stoffen. Er ist daher auch kein so schneller Schwimmer wie z.b. der räuberische Hecht, hat einen verhältnismäßig plumpen Rörper und ein zahnloses Maul. Mit den fleischigen Lippen und den Bartfäden tastet er im Schlamme nach Rahrung. Da in dem Wasser bereits in geringer Tiefe Halbdunkel herrscht, sind die Augen groß und die Pupillen sehr weit (vgl. mit Ratze und Eule!). 3. Feinde. Fischotter, Ratte, Fischadler, Reiher und viele andre Wasservögel, sowie Raubfische stellen dem wehrlosen Rarpfen beständig nach dem Leben. Infolge seiner Doppelfärbung (Rücken schwarzgrau bis schwarzbraun; Seiten und Bauch meist gelblich) hebt er sich allerdings für die Feinde über ihm nur schwer von dem dunklen Grunde, und für die Feinde unter ihm nur wenig von dem Hellen Himmel ab. Gegen die scharfsichtigen Räuber ist dies jedoch nur ein geringer Schutz. Allein durch starke Vermehrung vermag er seine Art zu erhalten. Ein großes Weibchen legt bis 700 000 Eier auf einmal ab. Die häufigsten Fische unsrer Gewässer sind die Weißfische. — Der Goldfisch, der aus China stammt, ist eine künstlich gezüchtete Abart der bei uns häufigen Karausche. — Die Lchleie hält sich am liebsten am schlammigen Boden auf. Damit stimmt auch die dunkle Färbung überein. — Auch der dunkle Aal ist ein Grundfisch. Im herbste wandern die er- wachsenen Tiere in das Nleer, um daselbst zu laichen, und im Frühjahre steigen die jungen Fischchen die Flüsse aufwärts.
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