1907 -
Leipzig [u.a.]
: Teubner
- Hrsg.: Franke, Max, Schmeil, Otto
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
Iii
Naturgeschichte.
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Kleib paßt sehr wohl zu dem Aufenthalte des Tieres: zu den bunklen Gebüschen,
den Mauern, winkeln u. bgl. (Schutz!).
Z. Nahrung. Die Kreuzspinne nährt sich vorwiegenb von Fliegen und Mücken.
Da sie flügellos ist, vermag sie ihrer Beute aber nicht zu folgen. Gleich dem Vogel-
fänger, der auch seiner Beute nicht folgen
kann, stellt sie ein
a) Netz auf. Zuerst klebt sie einen
Faben so an mehrere Stellen der Zweige,
Mauern ober bgl., daß ein unregelmäßiges
Vieleck, der Kähmen des Netzes, entsteht.
Gleichzeitig spannt sie quer durch das Vieleck
einen Faben. von seiner Mitte aus zieht sie
sobann Fäben nach allen Seiten. Diese sog.
Speichen verbinbet sie enblich durch den sehr
klebrigen Fangfaben, der in vielen winbungen
um den Mittelpunkt des Netzes läuft.
b) Der Stoff, aus dem das Netz gebaut
wirb, tritt aus hunberten sehr feiner Köhren
hervor, die auf sechs Erhebungen am Cnbe
des Hinterleibes, den Spinnwarzen, stehen.
Inbem sich das Tier fortbewegt, wirb der
ausfließenbe, zähe Stoff zu je einem Fäbchen ausgezogen. Die hunberte von
Fäbchen vereinigen sich aber alsbalb und bilden den festen Spinnfaben.
e) Im Gegensatze zu den Fliegen und Mücken verstrickt sich die Spinne niemals
in dem Gespinste. Sie berührt es nämlich nur mit den kammförmigen und sehr glatten
Klauen der Füße.
ä) In der Mitte des Netzes ober in einem Schlupfwinkel, zu dem aber ein
„Signalfaben" führt, lauert die Spinne auf Beute. Sobald eine solche in das Netz
gerät, stürzt sie hinzu. Durch einen giftigen Biß mit den Oberkiefern tötet sie das
Opfer. Nachbem sie es oft noch durch einige Fäben festgesponnen hat, saugt sie es aus.
4. Fortpflanzung. Im Spätherbste legt die Kreuzspinne eine Knzahl gelblicher
Tier, die sie mit einem festen Gespinste umgibt (Schutz!). In irgenb einem verstecke
wirb das Säckchen aufgehängt. Im Frühjahre entschlüpfen den Eiern die jungen
Spinnlein, die dem Muttertiere burchaus ähnlich sinb.
Spinnentiere sind auch die Milben, die dem Menschen oft großen Schaden zufügen.
Die Krätzmilbe bohrt sich in die haut ein und erzeugt dadurch die ekelhaste Krätze. Ebenso
wird die Käu de der Hunde und andrer Haustiere durch Milben verursacht.
3. Klaffe. Krebse.
Der Slutzkrebs (Länge bis 20 cm).
1. Aufenthalt. Der Krebs bewohnt klare Bäche, Flüsse (Name!) und Seen.
Tagsüber hält er sich unter Steinen, wurzeln u. bgl. versteckt. Dort sucht er Schutz
gegen seine Feinde (Fischotter. Wasserratte. Kal, Barsch und Mensch).
2. Überblick über den Körperbau. Der Kumpf besteht wie der der Kreuz-
spinne aus Kopfbruststück und Hinterleib (Krebsschwanz). Vas Kopfbruststück