1907 -
Leipzig [u.a.]
: Teubner
- Hrsg.: Franke, Max, Schmeil, Otto
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Naturlehre.
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Ähnlich verhält es sich mit allen andern Lichtstrahlen, die von dem Pfeile ausgehen
und den Spiegel treffen. (Ein etwa in 0 befindliches Rüge, in das die zurückgeworfenen
Strahlen dringen, sieht daher hinter dem Spiegel ein Bilb des Pfeiles a b', das ebenso
groß, aber anders gerichtet ist als der Gegenstand. Da die Lichtstrahlen in Wirk-
lichkeit nicht durch den Spiegel dringen, ist das Bild nicht wirklich vorhanden: es ist
nur ein scheinbares Bild.
8. Der Hohlspiegel, a) Um das Licht der brennenden Kücheulampen, der
Laternen an Wagen, Lokomotiven usw. möglichst nach einer bestimmten Richtung zu
werfen, bringt man hinter der flamme eine Metallscheibe an, deren hohle Innen-
fläche poliert ist. Line solche „Blendscheibe" (Name!) heißt Hohlspiegel, vielfach
sind diese Spiegel Teile einer Kugelschale. Denkt man sich einen solchen Hohlspiegel
(Zig. 42) zur Kugel vervollständigt, so nennt man die gerade -----_
Linie, die den Mittelpunkt der Kugel mit der Mitte des
Spiegels verbindet, die „Spiegelachse". — halten wir einen
Hohlspiegel so, daß seine Rchse genau gegen die Sonne ge-
richtet ist, und bewegen wir einen Papierschirm in der
Richtung der Rchse hin und her, so finden wir eine Stelle,
wo sich die Sonnenstrahlen in einem kleinen, Hellen Punkte
vereinigen, halten wir schwarzes Papier, ein Stück Feuer-
schwamm oder andre leicht entzündliche Gegenstände in diesen
Punkt, so fangen sie bald an zu brennen. Tr heißt deshalb
der Brennpunkt, und sein Rbstand vom Spiegel ist die
Brennweite. — Lichtstrahlen, die parallel mit der
Rchse auf einen Hohlspiegel fallen, werden also
sämtlich nach dem Brennpunkte zurückgeworfen,
hieraus folgt, daß anderseits Lichtstrahlen, die von einer
im Brennpunkte eines Hohlspiegels befindlichen Lichtquelle
ausgehen, parallel zu seiner Rchse, also nach ein und derselben Richtung
zurückgeworfen werden. In dieser Richtung wirkt mithin die Leuchtkraft der Licht-
quelle besonders stark („Beleuchtungsspiegel"!). — wie wir beobachtet haben, fangen
leicht entzündliche Körper im Brennpunkte an zu brennen. Daraus folgt, daß der
Hohlspiegel nicht nur die Lichtstrahlen, sondern auch die Wärmestrahlen der Sonne
in seinem Brennpunkte vereinigt. Der
Hohlspiegel kann daher auch als „Brenn-
spiegel" benutzt werden.
b) Blicken wir aus unmittelbarer
Nähe in einen Hohlspiegel, so sehen wir da-
hinter — ähnlich wie bei einem ebenen
Spiegel — ein Bild von uns; es ist aber
vergrößert. N)ir stellen ein Licht inner-
halb der Brennweite eines Hohlspiegels 5ig. 43.
auf: es entsteht hinter dem Spiegel Zp— Hohlspiegel mit Achse und Brennpunkt L.
+ ~ Die von ab ausgehenden Lichtstrahlen werden so zurück-
ein aufrechtes, vergrößertes Bild des geworfen, daß sie von ab' zu kommen scheinen.
Lichtes. Erkläre die Erscheinung an Fig. 43! — Wir entfernen das Licht über die Brenn-
weite hinaus, jedoch so, daß es in der Nähe des Brennpunktes steht. Das Bild
hinter dem Spiegel verschwindet. Führen wir vor dem Spiegel, und zwar außerhalb der
doppelten Brennweite einen Papierschirm hin und her, so erscheint in einer bestimmten
Zig. 42.
M ist der Mittelpunkt der Uugel,
zu der man den Spiegel Sp
vervollständigen kann.
C = Mittel-, B = Brennpunkt
des Spiegels i Cb M= Spiegel-
achse; — Brennweite.