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1. Realienbuch - S. 76

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
76 Naturlehre. Iv sie ihn mit viel Wasser. Den weißen Kaltbrei vermengen sie mit Zand zu Mörtel, der in dünner Zchicht zwischen die Zteine des Bauwerkes gelegt wird. Läßt man Kalkbrei lange Zeit an der Luft liegen, so verbindet sich der Kalk wieder mit Kohlen- säure zu hartem Kalksteine (Beweis!). Derselbe Vorgang findet im Mörtel statt, der daher ein überaus wichtiges Bindemittel darstellt: er verbindet die Zteine eines Bauwerks zu einer einzigen, sehr festen Masse. Wenn man tonhaltige Kalksteine brennt, sie dann löscht und mit Zand ver- mengt, erhält man den Zement, der selbst unter Wasser hart wie Ztein wird. Deshalb benutzt man ihn besonders zu Brücken-, Brunnen- und andern Wasser- bauten. 2. Der Gips. Wie wir 5. 72, Nbsch. Zu gesehen haben, verdrängt die Zchwefel- säure aus dem Kalksteine die Kohlensäure und setzt sich an ihre Stelle: es entsteht schwefel- saurer Kalk oder Gips. Er ist im Wasser löslich (hartes Wasser!). Man findet ihn häufig zusammen mit Zteinsalzlagern. — Erhitzen wir Gips, so wird er weiß und brüchig, während Wasser in Dampfform entweicht (Beweis!). Wenn wir zu diesem gebrannten Gips („Gipsmehl") wieder Wasser fügen, so nimmt er es begierig auf und erstarrt rasch zu einer harten Masse. Daher verwendet man Gipsmehl, um haken, Nägel usw. in Zimmerwänden zu befestigen, sowie um daraus Fußböden, Ztuckarbeiten, Nbgüsse, Figuren u. dgl. herzustellen. — Wie der gewöhnliche Gips, so läßt sich auch seine weiße, feinkörnige Nbart, der Nlabaster, leicht mit dem Messer ritzen. Er ist weich und kann daher gut zu Vasen, Zchalen und andern Kunstgegen- ständen verarbeitet werden. — Die wasserhellen, tafelförmigen Arten, die man mit dem Messer in papierdünne Blättchen spalten kann, heißen Marienglas. Ix. Glas- und Tonwaren. 1. Der Tuarz kommt in der Natur außerordentlich häufig vor und bildet als Zand, Kies oder Zandstein oft große Lager, ja ganze Gebirge (Beispiele!). Vielfach ist er (mit Feldspat und Glimmer) ein Bestandteil von „Gesteinen" (Gneis, Granit, Glimmerschiefer, Porphyr, Grauwacke), die gleichfalls Gebirge zusammensetzen (Beispiele!). Der Ouarz glänzt etwas und ist so hart, daß man ihn mit dem Messer nicht ritzen kann. Zchlägt man mit einem Ztahle gegen ein Ztück Ouarz, so springen kleine Ztahlteilchen ab und werden glühend (warum?). Besonders eignet sich hierzu der scharfkantige Feuerstein, der daher früher in jedem haushalte zum Anzünden des Feuers benutzt wurde. Jetzt kann man solche „Zteinfeuerzeuge" noch bei Hirten und Jägern sehen. Zn grauer Vorzeit verfertigten die Menschen aus den scharfkantigen Feuersteinstücken Messer, Äxte, Pfeilspitzen u. dgl. — Ehemisch ist der Ouarz Kiesel- säure. Die wasserhellen Kristalle des Quarzes heißen Bergkristall. Zie werden, ebenso wie die farbigen Ouarzarten, der violette Amethyst, der buntstreifige Achat, der farbenprächtige Opal usw., zu Zchmuckgegenständen verarbeitet. Den reinen Ouarzsand gebraucht man zur 2. Glasbereitung, a) Das gewöhnliche Glas ist durchsichtig, hart und sehr spröde. Erwärmen wir ein Glasrohr, so können wir es biegen, ausziehen, auf- blasen, ja sogar zu feinen, elastischen Fäden spinnen. Bei sehr hoher Temperatur wird das Glas flüssig und läßt sich in Formen gießen.
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