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1. Realienbuch - S. 77

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv Naturlehre. 77 b) Das Glas wird in „Glashütten" hergestellt, indem man reinen Ouarzsand zusammen mit Soda oder Pottasche und Kalkstein in einem sehr heißen Ofen schmilzt. Mit Hilfe eines langen, eisernen Rohres, der „pfeife", geben die Glasbläser der noch glühenden, zähen Masse die gewünschte Form eines Trinkglases, einer Flasche u. dgl. Sie verfahren dabei ähnlich wie die Rinder beim Herstellen von Seifenblasen. — Um Glasscheiben zu erhalten, bläst man erst große Zylinder. Diese werden der Länge nach aufgeschnitten oder gesprengt und dann glatt gestreckt. — Die großen „Spiegelscheiben" der Schaufenster u. dgl. werden „gegossen". Man bringt die flüssige Glasmasse auf eine glatte Platte und walzt sie aus. — Setzt man zu der Glasmasse geeignete Metalloxyde, so erhält man gefärbte Gläser. Die grüne oder braune Farbe des Flaschenglases z. B. wird durch Zusatz von Eisenoxyd erzeugt. Durch einen Zusatz von Zinnoxyd erhält man das „Milchglas", das z. B. zur Her- stellung von Lampenglocken Verwendung findet. 3. Der Ton ist außerordentlich verbreitet und findet sich in oft mächtigen Lagern. In trockenem Zustande kann man ihn leicht zerreiben. Rühren wir ihn aber mit Wasser an, so läßt er sich kneten und formen. Stellen wir aus der „plastischen", zähen Masse eine Schale oder dgl. her und füllen sie mit Wasser, so sehen wir, daß es durch den Ton nicht zu sickern vermag. Deshalb bilden die Tonlager „undurch- lässige" Schichten, über denen sich oft viel Grundwasser (S. 62) ansammelt. Da der Ton begierig Wasser aufnimmt, klebt er an der Zunge, hauchen wir ihn an, oder erwärmen wir ihn, so nehmen wir einen Geruch wie von verbrannten Rnochen wahr, den sog. „Tongeruch". Legen wir einen Tonklumpen in das lebhaft brennende Feuer eines Gfens, so wird er steinhart. Bei diesem „Brennen" werden nämlich die schmelzbaren Bestandteile des Tones flüssig. Dieser glasartige „Fluß" durchdringt die andern, unschmelzbaren Bestandteile und verbindet sie beim Erkalten fest miteinander. Tin wichtiger Bestandteil des Tones ist ein sehr leichtes, silberweißes Metall, das Aluminium. Da es bei gewöhnlicher Temperatur nicht oxydiert, und sich ferner bequem ausziehen, walzen, sowie hämmern läßt, wird es zu Löffeln, Dosen, Feldflaschen und andern Gebrauchsgegenständen, sowie zu Schmucksachen verarbeitet. — Der Ton ist durch Zersetzung (Verwitterung) feldspathaltiger Gesteine entstanden und häufig durch andre Stoffe verunreinigt. Der reinste Ton ist die weiße 4. Porzellanerde, aus der Teller, Tassen, Vasen und viele andre Porzellan- gegenstände hergestellt werden. Die Porzellanerde widersteht aber dem stärksten Feuer. Um sie zu schmelzen, muß sie daher mit einem „Flußmittel" (Feldspat, Ouarz und Ralk) vermischt werden. Alle diese Stoffe werden fein zermahlen, sorg- fältig gereinigt und zu einem plastischen Teige verarbeitet, aus dem man Teller, Tassen usw. formt. Nachdem die fertigen Gegenstände getrocknet sind, werden sie zunächst schwach gebrannt, wobei die Flußmittel die Porzellanerde durchdringen wie Gl das Papier. Da die Gegenstände aber eine feste, glatte Oberfläche erhalten müssen (warum?), werden sie in eine milchartige Flüssigkeit getaucht, in der jene Flußmittel gleichfalls enthalten find, und nochmals gebrannt. Infolgedessen bedecken sie sich mit einem dünnen, glasartigen Überzüge, mit einer „Glasur". 3. Der Töpferton ist meist gelb oder rötlich gefärbt, mit Ralk und Eisen verunreinigt und ohne Zusatz eines Flußmittels schmelzbar. Man verwendet ihn zur Herstellung von Töpfen, Tellern, Schüsseln und allem andern „irdenen Geschirr".
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