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1. Teil 2 - S. 48

1903 - Berlin : Schnetter
48 nach Ständen abzustimmen. Als keine Einigung erzielt wurde, verließ der dritte Stand den Sitzungssaal und erklärte sich in dein nahen Ballhause als allein maßgebende Versammlung. Tie Abgeordneten schwuren, sich nicht eher zu trennen, bis Frankreich eine Verfassung erhalten hätte. Das war der Anfang der Revolution. 3. Die Nationalversammlung. In Paris wurde unter dem volks- beliebten Lafapette die Nationalgarde errichtet, die für Ruhe und Ordnung sorgen sollte. Als der König zu seiner Sicherheit größere Truppenmassen zwischen Paris und Versailles zusammenzog, geriet ganz Paris in Aufruhr. Am 14. Juli 1789 erstürmten bewaffnete Volkshaufeu die verhaßte Bastille und machten sie dem Erdboden gleich. Die Provinzen folgten dem Beispiele der Hauptstadt. Die Bauern erstürmten und zerstörten die Schlösser der Adligen; diese wanderten in großer Anzahl aus (Emigranten). Bald darauf hob die Nationalversammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf und verkündete die Menschenrechte, d. h. gleiches Recht und gleiche Pflicht für alle. Bewaffnete Pöbelhaufen zogen nach Versailles und führten die Königsfamilie nach Paris, um sie in ihrer Gewalt zu haben. Bald siedelte auch die Nationalversammlung nach Paris über. Hier wurde die Verfassung vollendet. Fast alle Regieruugsgeivalt wurde in die Hände der National- versammlung gelegt; der König regierte nur noch dem Namen nach. Ludwig wollte nun aus Frankreich fliehen; er wurde aber in der Nähe der deutschen Grenze erkannt, nach Paris zurückgebracht und mußte den Eid auf die Ver- fassung leisten. Inzwischen hatte sich in der Nationalversammlung eine Partei gebildet, die das Königtum ganz abschaffen wollte; das waren die Jako- biner. Auf ihren Antrag wurde die königliche Geivalt zeitlveise aufgehoben und die königliche Familie gefangen gesetzt. Viele Anhänger des Königs, die die neue Verfassung nicht anerkennen wollten, wurden ins Gefängnis gesteckt und zum Tode verurteilt. In Paris allein kamen an 2000 Menschen um; das waren die „Septembermorde". 4. Der Nntionalkonvent und der Beginn der Schreckensherr- schaft. Die Nationalversammlung wurde 1702 durch eine neue Volksver- tretung, den Konvent, aufgelöst. Gleich am Tage der Eröffnung wurde Frankreich für eine Republik erklärt. Im Konvent hatten die Jakobiner, die sich mit einer andern Partei gemeinsani die Bergpartei nannte, die Mehr- heit. Sie klagten den König ivegen Staatsverrats au. Das Urteil lautete auf sofortige Hinrichtung durch die Guillotine, und am 21. Januar 1793 fiel das Haupt Ludwigs Xvi. unter deni Beile des Henkers. Er niußte für die Sünden seiner Vorfahren büßen. Nach dem Tode des Königs lösten sich alle Bande der Ordnung in Paris. Es begann die Schreckensherrschaft der Jakobiner. Die Führer waren Danton, Marat und Robespierre. „Frei- heit, Gleichheit und Brüderlichkeit" wurde das Losungswort des blutdürstigen Pöbels, vor dem kein Mensch sicher war. Als leitende Behörde wurde der Wohlfahrtsausschuß gewählt; an seiner Spitze stand Robespierre. Dieser Ausschuß hatte die Befugnis, alle Gegner der Republik sofort zu verurteilen. Wieder tvurden Tausende hingerichtet. Nun brach auch ein Kampf aus zwischen
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