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1903 -
Berlin
: Schnetter
- Autor: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Regionen (OPAC): Berlin
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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er die Österreicher bei Marengo (1800) und zwang Kaiser Franz zum Frieden
zu Luneville (1801). Frankreich erhielt das gesamte linke Rheinufer. Die
deutschen Fürsten wurden 1803 zu Regensburg durch die Einziehung van
geistlichen Gütern und Reichsstädten entschädigt. Preußen erhielt etwa das
Fünffache seiner abgetretenen linksrheinischen Besitzungen, nämlich die Bis-
tümer Hildesheim, Paderborn und einen Teil von Münster, ferner Erfurt
und das Eichsseid und die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar.
Für die spätere Gestaltung Deutschlands war es ein Segen, daß der gewalt-
tätige Bonaparte dem Dasein vieler deutschen Kleinstaaten ein Ende niachte. -
Auch mit England kani (1802) ein Friede zu stände, der allerdings nicht von
langer Dauer war.
v) Napoleon wird Kaiser der Franzosen. Nachdem Napoleon von dem
französischen Volke zum Kaiser der Franzosen gewählt worden war, ließ er
sich am 2. Dezember 1804 in der Notre-Damekirche zu Paris vom Papste
salben und setzte sich und seiner Gemahlin Josefine die Kaiserkrone auf. Seine
Brüder wurden zu französischen Prinzen, seine Schwestern zu Prinzessinnen
erhoben. Im Dom zu Mailand schmückte er sich mit der eisernen Krone
der Loinbarden, verwandelte die Republik Italien in ein Königreich und
ernannte seinen Stiefsohn Engen Beanharnais zum Vizekönig.
t) Die 3. Koalition 1805. England fürchtete Napoleons Macht und
wollte sie brechen. Schon im Jahre 1803 kam es zum Kriege zwischen
Frankreich und England. Napoleon ließ Hannover (dessen Kurfürst der König
von England war) besetzen und verbot die Einfuhr der englischen Waren in
Frankreich. England veranlaßte nun 1805 die Bildung der 3. Koalition.
Dieser traten bei Rußland, Österreich und Schweden. Aber in raschem Sieges-
läufe warf Napoleon die Österreicher von der oberen Donau bis Mähren
zurück und eroberte Wien. Die vereinigte österreichisch-russische Hauptmacht
zertrümmerte er am 2. Dezember 1805 in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz.
Nun schloß Kaiser Franz von Österreich den schmachvollen Frieden zu Preß-
bnrg, in dem er Venedig an das Königreich Italien und Tirol an Bayern
abtrat. Bayern und Württemberg, die Napoleons Verbündete gewesen lvaren,
wurden Königreiche. Das Hans Bourbon wurde a>is Neapel vertrieben.
Zum König von Unteritalien setzte Napoleon seinen ältesten Bruder Josef ein,
der später König von Spanien wurde. Louis Napoleon, ein jüngerer Bruder,
wurde König voti Holland. Joachim Murat, Napoleons Schtvager, erhielt
das Großherzogtnm Berg. Nicht lange darauf wurde er an Josefs Stelle
König von Neapel.
g°> Der Rheinbund und die Auflösung des deutschen Reiches 1806. Im
Jahre 1806 sagten sich 16 deutsche Fürsten vom deutschen Reiche los und
gründeten den Rheinbund. Er stellte sich unter die Schutzherrschaft Napoleons
und mußte dafür dieseni für alle Kriege ein Heer von über 60000 Mann stellen.
Diese Fürsten waren damit von Napoleon abhängig, und Kaiser Franz mußte,
daß ihm nur noch der Titel „Kaiser" blieb. Darum legte er am 6. August
1806 die deutsche Kaiserwürde nieder und nannte sich nur noch Kaiser von
Österreich.
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