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1. Teil 2 - S. 64

1903 - Berlin : Schnetter
G4 Bestimmungen: Preußen erhielt von seinen polnischen Gebieten außer West- preußen die Provinz Posen zurück; von Sachsen bekam es die Niederlausitz, einen Teil der Oberlausitz, Wittenberg und den thüringischen Kreis. Am Rhein erlangte es die lauge erstrebten Herzogtümer Jülich und Berg, dazu die früher geistlichen Gebiete Cöln und Trier und das wichtige Kohlenbecken an der Saar, so daß es die Rheinprovinz bilden konnte. Die alten west- fälischen Besitzungen wurden zur heutigen Provinz Westfalen erweitert. Endlich erhielt es den letzten Rest Vorpommern mit Rügen. Österreich be- kam Tirol zurück, dazu Salzburg, die Lombardei und Veuetien. Die deut- schen Mittel- und Kleinstaaten blieben mit Ausnahme von Sachsen in ihrer Größe bestehen. Nur Preußen, daß die meisten Opfer im Kriege gebracht hatte, ging verkleinert aus dem Kongreß herhor. Es hatte dafür allerdings den Vorteil, daß es fast rein deutsch wurde, während es früher halb pol- nisch war. C. Das Zeitalter des Verfassungsstaates und die Entwicklung des Uationalitätsgedanlrens. I. Umbildung Preußens in einen Berfafsnngsstaat. Der deutsche Bund. Auf dem Wiener Kongreß wurde der deutsche Bund gegründet, dem 40 Staaten angehörten. Sie verbanden sich zur Er- haltung der inneren und äußeren Sicherheit. Die Vertretung des Bundes wär der Bundestag in Frankfurt am Main. Österreich führte den Vorsitz und hatte dadurch den größten Einfluß auf den Blind. Die 3 Herrscher Friedrich Wilhelm Iii., Franz von Österreich und Alexander von Rußland schlossen 1815 noch einen besonderen Bund, die „Heilige Allianz". Sie ge- lobten, ihre Völker nach den Vorschriften der christlichen Religion zu regieren. Die deutschen Einheitsbestrebungen. Das deutsche Volk hatte geglaubt, nach deni Kriege würde ein einiges mächtiges Deutschland entstehen. Nun sah es nur einen lockeren Staatenbund. Außerdem hatten die Fürsten dem Volke eine Versasstlng verheißen, und nur in wenigen Kleinstaaten ivurde eine solche eingeführt. Darum sahen sich viele enttäuscht und erhoben ihre Stinime gegen diese Nenorduung der Dinge. Die deutsche Jugend, besonders die Studenten und Turner, forderte die Einheit Deutschlands. In Jena schlossen sich die Studenten zur Burschenschaft zusammen, und bald traten dieser Vereinigung die Studenten aller Universitäten Deutschlands bei. Ein- zelne Professoren, wie Ernst Moritz Arndt, unterstützten ihre Bestrebungen. Da wurde in Mannheim ein russischer Staatsrat von einem Studenten er- mordet. Diese schlimme Tat benutzte der österreichische Minister Metternich, um feinen Kaiser und die deutschen Fürsten zu veranlassen, die freie Be- wegung in Deutschland zu unterdrücken. Alle Versammlungen wurden ver- boten, die Turnvereine und Burschenschaften aufgelöst. Als aber die Fran- zosen 1830 ihren König vertrieben, regte es sich auch in Deutschland. Ver-
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