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1. Teil 2 - S. 183

1903 - Berlin : Schnetter
183 Halbinsel eine englische Kolonie. Die Ostseite der Somalhalbinsel gehört den Italienern. Ägypten ist das Land am untern Nil. Es liegt zwischen Nubien und deni Mittelmeer und zwischen Tripolis und dem Roten Meer, umfaßt also die Lybische Wüste, das Niltal und die darangrenzende Arabische Wüste. Das ganze Gebiet ist fast 2 X so groß wie Deutschland und hat 10 Mill. Bew. Da die beiden Wüsten aber beinahe unbewohnt sind, so kommen die 10 Mill. Bew. auf das Niltal fast allein. Dieses hat kaum die Größe des Rheinlandes; auf 1 qkm wohnen daher 400 Menschen, mehr als in irgend einem Lande der Erde. Das bis 28 km breite Niltal ist Ägypten im engern Sinn. Auch das Niltal wäre eine Wüste wie das Land rechts und links davon, denn es ist fast regenlos, wenn nicht alljährlich der Nil das Tal über- schwemmte und mit fettem Tonschlamm bedeckte. Die Regenmassen, die in den obern Nilländern und in Abessinien nach dem höchsten Sonnenstände niedergehen, und die Schmelzwasser im Alpenland Habesch bewirken, daß der Nil von Ende Juni ab zu steigen beginnt und Mitte August über seine Ufer tritt. Durch künstliche Bewässerungsanlagen wird dann das Wasser über das ganze Tal verbreitet. Erst Anfang Oktober hört das Steigen aus. Von Mitte Oktober ab fällt der Nil, und nun sät der Fellache, der ägyptische Bauer, in den zurückbleibenden, fruchtbaren Schlamm, der die reichsten Ernten an Baumwolle, Zuckerrohr, Indigo, Getreide (Reis, Weizen, Mais) hervorbringt. Ägypten gehört daher zu den ersten Ausfuhrländern für Roh- baumwolle. Das Land ist im Winter ein wogendes Fruchtfeld, Ägypten „ein Geschenk des Nils". Im Frühjahr dagegen gleicht das Tal einem Staubgefild, über das der heiße Eh am sin fegt, der die Ägyptische Augen- krankheit erzeugt. Die Bewohner sind Nachkommen der hamitischen Alten Ägypter (mohammedanische Fellachen, d. h. Pflüger, christliche Kopten) und Araber. Arabisch ist die Landessprache. Ein Vizekönig (Khedive) regiert das Land unter der Oberhoheit der Türkei. Er wohnt in der Hauptstadt Kairo, der größten Stadt Afrikas (fast 600 000 Einw.). Indes sind die Engländer die wirklichen Herren Ägyptens. Sie beherrschen auch den Snezkanal (1869), der von Port Said nach Suez führt, und durch den der kürzeste See- weg von Europa nach Indien geht. Bei Kairo befinden sich die Ruinen von Memphis und die Pyramiden von (dschiseh) Gizeh (die Cheops- pyramide 137 m). In Oberägypten lag Theben. Der Ludan. Der Sudan umfaßt das Gebiet zwischen der Sahara und der Wasser- scheide gegen den Kongo und zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Niltal. Der Westsndan, das Land des Nigirs, ist gebirgig, ebenso der Ost- sudan, durch den der Nil fließt. Zwischen dem West- und Ostsudan senkt sich das Land zum Tsadsee, der den Schari aufnimmt. Der Tsadsee ist ein ab-
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