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1. Teil 2 - S. 260

1903 - Berlin : Schnetter
260 schast Wasser und Nährsalze herbei. Weil sich beide Bestandteile des Flechten- körpers ergänzen, können Flechten überall gedeihen, wo sie Licht, Luft und etwas Feuchtigkeit finden. Sie besiedeln frisch gebrochene Felsblöcke und dürrsten Sandboden. Durch ihre Verwitterung entsteht allmählich eine dünne Humusschicht, in der zunächst Moose und später andere genügsame Pflanzen Fuß fassen können. Trotzdem die Rindenflechten den Bäumen keine Nährstoffe entziehen, sieht sie der Mensch ungern an seinen Obst- und Waldbäumen. Sie halten die Feuchtigkeit lange zurück und tragen dadurch zu Rinden- erkrankungen bei. Auch bieten sie schädlichem Getier Unterschlupf und Brut- stätten. — Die Flechten sind die Pioniere der Pflanzenwelt. d) Die Moose. Das Haarmoos. Mehrere Haarmoosarten gehören zu unseren stattlichsten Moosen. An günstigen Standorten werden sie nicht selten 1/i m hoch. Sie find durch die deutliche Gliederung in Stengel und Blatt sofort als Pflanzen zu erkennen. Die meisten Moose besitzen auch haarförmige, wurzelartige Organe, mit denen sie sich festhalten und Wasser aufnehmen. Das Haarmoos entwickelt an der Spitze seines Stengels im Anfang des Sommers blütenartige Bildungen. In diesen sitzen mikro- skopisch kleine Befruchtungsorgane. Die den Fruchtknoten und die den Staub- gefäßen der Samenpflanzen entsprechenden Teile sind auf verschiedene Pflänz- chen verteilt. Deshalb muß das Haarmoos zweihäusig genannt werden. Die Mooskapsel oder das Sporangium. Die Befruchtung wird innerhalb des dichten Moosrasens, der schwammartig die Feuchtigkeit hält, durch Tau- und Regenwasser vermittelt. Die Mooskapsel ist von einer filzigen Haube bedeckt. Ein fingerlanger Stiel erhebt sie hoch über den Rasen. Zur Reifezeit fällt die Haube ab. Die kantige Kapsel ist aber noch mit einem geschnabelten Deckel versehen. Auch wenn dieser gefallen ist, gestatten zahl- reiche Zähne am Rande der Büchsenöffnung und ein zartes Deckhäutchen nur zeitweise den dunkeln Sporen den Austritt. Der Vorkeim. Die Mooskapsel bildete die Sporen in ihrem Innern durch fortgesetzte Zellteilung. Die Sporen waren nicht wie Samen schon znr Blütezeit als Anlagen vorhanden. Sie enthalten auch keinen Keim und bringen deshalb auf feuchter Erde zunächst ein algenähnliches, grünes Fadengeflecht hervor. An einzelnen Fäden dieses Vorkeimes bilden sich später knospige Verdickungen, die zu jungen Moospflanzen auswachsen. Aus Moos- sporen läßt sich auf feuchter Erde auch ini Zimmer leicht ein Vorkeim erziehen. e) Die Farne. Der Tüpfelfarn. Wedel und Sporangienhäuf- cheu. Die einfach-gefiederten Blätter (Wedel) des Tüpfelfarns entspringen aus einem wagerechten unterirdischen Stamm, der Grundachse. Anfangs ist die Wedelspreite schneckenförmig eingerollt, später stellt sie sich aufrecht. Trotz- dem sind Blattober- und -Unterseite deutlich unterscheidbar. Schon im Sommer erscheinen auf den Seitennerven der Fiedern unterseits Helle Flecke, die sich bald bräunen. Sie bestehen aus Häufchen gestielter, kleiner Sporenkapseln (Sporangien). Im Winter öffnen sich die reisen Kapseln. Sie entlassen zahlreiche staubfeine Sporen. Der Vorkeim. Die Sporen der Farnkränter wachsen wie die der
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