Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 2 - S. 423

1903 - Berlin : Schnetter
423 verbrannt, so hinterläßt sie unverbrennliche, mineralische Bestandteile, die Asche genannt werden. Diamant und Graphit aber verbrennen, ohne Asche zu hinterlassen, wenn sie in reinem Sauerstoff auf eine hohe Temperatur gebracht werden. Beide kommen natürlich vor. Die Hauptfundorte des Diamanten sind Ostindien, Brasilien und Südafrika. Er ist stets kristallisiert und meist wasserhell, aber auch verschieden gefärbt. Wird er unter Abschluß der Luft erhitzt, so verwandelt er sich in eine schwarze Masse (Kohle). Er ist der härteste Körper. Darum wird er zum Glasschneiden und zum Gra- vieren in Metall benutzt. Er wird zu Brillanten und Rosetten geschliffen und erhält dadurch einen herrlichen Glanz (Feuer). Diamantschleifereien gibt es besonders in Amsterdam. Sein Gewicht wird nach Karat (d. i. Johannisbrotkorn) bestimmt. Die größten bekannten Diamanten sind der Orloff im russischen Zepter (194 Karat), der Regent im Staatsschätze Frank- reichs (136 Karat) und der Kohinur im Besitze des Königs von England (102 Karat). — Der Graphit ist grauschwarz, undurchsichtig und metall- glänzend. Er ist feuerbeständig; deshalb werden aus ihm Tiegel für schwer- schmelzbare Metalle und Schwärze für eiserne Öfen hergestellt. Ferner ver- wendet man ihn zum Polieren des Schießpulvers und, weil er ein guter Leiter, der Elektrizität ist, in der Galvanoplastik. Graphitminen gibt es in Bayern, Böhmen, England und am Altai. Bleistifte werden fast nur aus böhmischem Graphit gefertigt. Natürlich vorkommende Kohlen sind Torf, Braunkohle, Steinkohle und Anthrazit. Organische Körper verwesen und verfaulen, wenn sie an der Luft liegen. Bei Luftabschluß aber werden Sauerstoff und Wasserstoff aus- geschieden, so daß Kohlenstoff übrig bleibt. In dieser Weise sind aus unter- gegangenen Pflanzen unsere Kohlen entstanden. Die jüngste von ihnen ist der Torf. Er bildet sich fortgesetzt in den Mooren aus Sumpfpflanzen und Torfmoos, die unter Wasser sinken, wo ihnen der für die Verwesung not- wendige Sauerstoff fehlt. Sie verkohlen daher teilweise. Die Braunkohle ist aus Mooren und Wäldern entstanden, die vor vielen tausend Jahren von Erdmassen bedeckt wurden. Sie ist braun und ziemlich weich und zeigt häufig noch den Bau des Holzes. Sie findet sich überall in Norddeutschland, ferner in Böhmen, England und Frankreich. Schwarze, glänzende Braun- kohle wird zu Schmuckgegenständen und Knöpfen verarbeitet (Jett). Die Steinkohle ist viel älter als die Braunkohle und vorwiegend aus Wasser- pflanzen und Farnkräutern entstanden. Sie findet sich in großen Lagern im Ruhrbecken, Saarbecken, in Sachsen und Oberschlesien. Die beste Kohle liefert England. Noch älter als die Steinkohle ist der Anthrazit, der fast nur aus Kohlenstoff besteht, so daß er ohne Flamme verbrennt und dabei nur geringe Mengen Asche hinterläßt. In den Kohlengruben wird neben Stückkohle viel minderwertige Feinkohle (Grus, Kohlenpulver) gewonnen. Sie wird getrocknet, mit Teer oder Gips als Bindeniittel versetzt und dann durch großen Druck zu Preßkohlen oder Briketts geformt. — Der Wert der Kohlen als Brennniaterial ist bedingt durch den Wassergehalt, durch die Menge der Aschenteile und durch die Verbrennungstemperatur. Torf und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer