Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 2 - S. 61

1910 - Hannover : Helwing
61 c) Die Tiefebenen. Die Aragonische Tiefebene, von: Ebro durchflossen, ist kahl und dürr, nur an den Flußufern fruchtbar; die Anda- lusische Tiefebene, vom Guadalquivir entwässert, ist sehr frucht- bar. — Alle Flüsse sind wenig wasserreich und nur in ihrem Unterlaufe schiffbar. 2. Klima und Produkte. Im Nw sind regenreiche Sommer und milde Winter; hier finden wir neben Ackerbau viel Forstwirtschaft und Viehzucht. Die Hochebene hat heiße Sommer und kalte Winter, wenig Regen, fast immer tiefblauen Himmel, ist waldarm und vielfach steppen- artig, daher besonders zur Schafzucht geeignet. In den Gebirgen bilden Korkeichen dichte Wälder, die den größten Teil der Erde mit Kork versorgen. — Der Süden, besonders die Mittelmeerküste hat regenreiche Winter und trockene Sommer. Hier sind viele künstlich bewässerte Frucht- gärten (Huertas) angelegt, in denen köstliche Baumfrüchte aller Art (Datteln, Feigen, Apfelsinen usw.), Gemüse, Zuckerrohr, Baumwolle usw. trefflich gedeihen. Fast überall treffen wir Weinbau und Olivenbau. — Der Berg- bau (Silber, Quecksilber, Blei, Kupfer und Eisen) ist ergiebig, aber ebenso wie Industrie und Handel nicht bedeutend. Landban und Viehzucht (Maul- tiere, Esel, Schafe, Ziegen, Stiere) sind die Hauptnahrungsquellen, Wein und Kork die wichtigsten Ausfuhrprodukte. 3. Bevölkerung, Staaten und Städte. Die Halbinsel, besonders die Hochebene, ist dünn bevölkert, denn es kommen nur 40 Einw. auf 1 gbur. Die Bewohner sind Romanen und durchweg streng katholisch. Spanien und Portugal sind die beiden Königreiche der Halbinsel. Iberer und Kelten waren die ältesten Bewohner des Landes, aber nacheinander haben hier verschiedene Völker (Römer, Goten, Araber) die Herrschaft gehabt, und wohl deshalb sind die Bewohner der einzelnen Landschaften in ihrer Eigenart recht verschieden. Gemeinsam ist fast allen, daß sie anstrengender Arbeit abgeneigt sind. Einst unternahmen Spanier und Portugiesen kühne Entdeckungsfahrten und waren die Herren der Welt, jetzt sind beide Staaten machtlos und verarmt. u) Das Königreich Spanien umfaßt (mit den Kanarischen Inseln) über 500 000 qkm und hat etwa 20 Mill. Einw. Der Spanier ist stolz, ritterlich, genüg- sam und begeistert für Stierkümpfe. Ehemals war Spanien das größte Kolonial- reich, heute hat es nur noch einige kleine Besitzungen in Afrika. Madrid, mit den Vorstädten an 540 000 Einw., die am höchsten gelegene Hauptst. Europas, liegt im Mittelpunkte Spaniens in öder Umgebung. Etwas südl. die alte Hauptst. Toledo. Am Guadalquivir liegen Cordoba, einst glanzvolle Residenz maurischer Herrscher, und die lebhafte Fabrik- und Handels- stadt Sevilla (ßewilja), 150 000 Einw. Cadiz (kadiß) ist ein stark befestigter und wichtiger Seehasen. Aus fruchtbarer Hochebene liegt Granada mit der Alhambra, einem großartigen maurischen Königsschloß. Malaga, an der Südküste, 130 000 Einw., in lieblicher Fruchtebene, ist der bedeutendste Wein- ausfuhrhafen. An der Ostküste liegen: Cartagena, 100 000 Einw., von Karthagern gegründet (Kriegshafen), Valencia, 215000 Einw., in frucht- barer, trefflich bebauter Umgebung, und Barcelona, über y2 Mill. Einw.,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer