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1. Teil 2 - S. 68

1910 - Hannover : Helwing
68 und Winter, zwischen Tag und Nacht ist stärker als in England, abex weniger stark als in Rußland. England hat reines Küstenklima, Rußland das Klima eines Binnen- landes. 2. Besonders milde ist das Klima im Rheintal und in seinen Neben- tälern. Deshalb gedeihen hier Weizen, Gerste, Hopfen, Tabak und alle Obstsorten, auch Eßkastanien, Pfirsiche, Walnüsse, Aprikosen, besonders Kirschen und Wein. Am kältesten und trockensten sind die Provinzen Ost-, Westpreußen und Posen. Darum treten hier als wichtigste Fruchtarten Roggen, Hafer, Kartoffeln auf. Manche Gebirgsgegenden Deutschlands sind so kalt, daß die wasserreichen Höhen nur noch Nadelwald tragen, während auf niedrigen Bergzügen die herrlichsten Laubwälder sich ausbreiten. - Der Boden Deutschlands ist reich an den mannigfaltigsten Schätzen, iveil er sich aus verschiedenartigen Schichten aufbaut. Am wichtigsten ist der Reichtum au Kohle und Eisen. 3. Deutschland hat eine einheitliche Bevölkerung. Die Deutschen sind Germanen. Man unterscheidet Ober-, Mittel- und Niederdeutsche. Oberdeutsche Stämme sind die Bayern, die Schwaben, die Alemannen, mitteldeutsche die Schlesier, die Obersachsen, die Thüringer, die Hessen und die meisten Franken, niederdeutsche die Niederfranken, die Niedersachsen nebst Friesen. (Den Niederdeutschen stehen die Niederländer, den Ober- deutschen die Österreicher nahe.) Jeder Stamm hat seine besondere Mundart (Dialekt). Die Niedersachsen sprechen plattdeutsch, d. i. die Sprache des Flach' oder platten Landes im Gegensatz zur Sprache des Berglandes. Alle Deutschen haben ein gemeinsames Schriftdeutsch. Luthers Bibel hat die einheitliche Sprache geschaffen. — Nicht deutsch sind im 0 über 3 Mill. Slaven (in der Hauptsache Polen, jetzt auch in einigen Kolonien des westfälischen Bergbau- und Industriegebietes, ferner Kassuben und Masuren), im W 200 000 Franzosen, im N140 000 Dünen. — Gemein- s a in ist die R e l i g i o n; die Deutschen sind Christen (nur 600000 Juden). Fast 2/3 der Bewohner sind Evangelische, namentlich im N, reichlich V3 Katholiken, vorwiegend im 8 und W. In der Provinz Hannover sind außer einigen Stadtgemeinden das Eichsfeld und die Grafschaften Lingen und Meppen katholisch. Die meisten deutschen Stänrme sind jetzt in einem Reiche vereint, verbunden durch die gemeinsame Verfassung. Der Deutsche ist durch sie Staats- bürger geworden. Durch den gewählten Abgeordneten im Reichstage nimmt er an der Regierung des Landes teil. Seinen Rechten entsprechen Pflichten; er muß für das Gedeihen und die Sicherheit des Deutschen Reiches eintreten. — Das deutsche Volk ist eine w a ch s e n d e M a ch t. Aus den 541000 qkm, die es heute umfaßt, wohnten 1816 nur 25 Mill. (46 auf 1 qkm), 1866 schon 40 Mill. (74), 1891 aber 50 Mill. (92) und 1907 fast 62 Mill. (115) Menschen. Wo vor 90 Jahren 2 Menschen lebten, leben jetzt 5. Am meisten wuchs die Bevölkerung der Industrie-
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