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1. Teil 2 - S. 99

1910 - Hannover : Helwing
— 99 — großen Teil aus Holz; nur Holz diente zur Feuerung. Heute verschlingen Bergbau und Industrie viel Holz. Ganze Wälder sind als Grubenholz in den Schächten aufgespeichert. Fabriken verarbeiten das Holz zu Holzessig, Teer, Kreosot, Kohle, Holzpapier. Der deutsche Wald kann nicht genug liefern. Aber Rußland, Finnland, Schweden, Österreich-Ungarn, Amerika geben uns von ihrem Überfluß. In den Jahren 1898 bis 1908 bekamen wir jährlich für über 200 Mill. Mk. Holz vom Auslande. Der deutsche Wald ist oft in Liedern besungen. Er ist der herrlichste Schmuck unsers Vaterlandes. Die sauersioffreiche Waldluft stärkt Kranke und Gesunde. Er beherbergt einen reichen Wildstand, dazu zahlloses kleineres Getier; manche Blumen und Kräilter gedeihen nur auf Waldboden; der Wald ist für viele Orte ein Schutz gegen kalte Winde; Stürme und Lawinen brechen sich in ihm. Das Laub hindert die schnelle Verdunstung des Wassers; die dicke Humusschicht saugt wie ein Schwamm die Nässe ein und gibt sie erst nach und nach an den Boden und an die Gewässer ab; darum bewahrt der Wald sowohl vor Überschwemmungen als auch zu schnellem Austrocknen der Bäche und Flüsse; er regelt Feuchtigkeit und Wärme des Bodens. Verliert ein Bergabhang seinen Wald, dann wird der fruchtbare Boden bald vom Wasser abgespült. Die früher blühenden Land- schaften Kleinasiens sind durch den unvernünftigen Waldabtrieb in Wüsten ver- wandelt. Von großem Nutzen ist die Aufforstung öder Gegenden. In der Lüne- burger Heide sind weite Flächen bepflanzt worden. 8 51» Fischerei. 1. Binnenfischerei. Von wachsender Bedeutung für die Ernährung unsers Volks ist die Fischerei. Der Dümmer, das Steinhuder Meer, die Seen in Ostelbien sind neben den Flüssen die von Natur gegebenen Sitze der Binnen- fischerei. Bei Hameln in der Weser werden Lachse gefangen. Der natürliche Fischreichtum unserer Gewässer hat sehr gelitten, seitdem durch den gesteigerten Schiffsverkehr und die Kanalisation der Flußläufe die Brutstätten der Fische zer- stört und durch die Abwässer der Fabriken und Städte die Flüsse verunreinigt sind. Durch Anlegung von Fischteichen, durch Aussetzen von Brut sucht man die Zahl der Fische zu vermehren. 2. Seefischerei. jeinen besonderen Aufschwung hat die Seefischerei genommen. Am umfangreichsten ist der Betrieb in der N o r d s e e. Deutschland schickt alljährlich etwa 500 Fahrzeuge, darunter 100 Dampfer, aus. Allerdings entfallen von den 170 Mül. Mk., die die Nordseefischerei jährlich einbringt, auf Deutschland nur 20 Mill. Mk. Wichtigster Ort ist Emden, dann folgen Geestemünde, Bremerhaven, Cuxhaven, Hamburg. Der Bedarf wird aber längst nicht gedeckt. Allein an Heringen muß Deutschland für etwa 30 Mill. Mark zukaufen. Außer Heringen holen wir aus der Nordsee Schellfische, Schollen, Dorsche, Kabeljau, Lachse, Austern; die Ostsee liefert Sprotten, Stint und Heringe. 8 32. Der Bergbau. 1. Geschichtliches. Der Bergmann sucht die unterirdischen Schütze aus und fördert sie durch Schacht und Stollen zutage. Schon früh hat er die Adern des 7*
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