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1. Teil 2 - S. 111

1910 - Hannover : Helwing
111 verachtet, und es wurde den ausgewanderten Deutschen deshalb schwer, sich den Fremden gegenüber als Deutsche zu behaupten. Das ist anders geworden, seitdem Deutschland ein einiges und mächtiges Reich geworden ist. Mit Stolz darf sich jeder einen Deutschen nennen. Erst das geeinte Deutschland konnte in fremden Staaten Konsulate und Gesandtschaften errichten und dadurch den Reichsangehörigen dort Leben und Besitztum sichern. Aber in vielen Ländern führen die Deutschen um ihr Volkstum einen beständigen Kampf. Mit größter Erbitterung stehen sich Deutsche und Tschechen in Böhmen gegenüber. Auch in Ungarn und Rußland wird es unsern Brüdern schwer, sich ihre höhere Kultur und freie Stellung zu erhalten. 8 59. Unser Kriegswesen. 1. Notwendigkeit desselben. Das deutsche Volk darf nicht zugeben, daß je wieder der schwere Fuß eines Napoleon seine blühenden Landschaften zertrete. Am besten sind wir gesichert durch ein schlagfertiges Heer und eine starke Kriegsflotte. Deshalb bringt das deutsche Volk jährlich gewaltige Opfer für die Unterhaltung und Verbesserung seiner Kriegsmacht. Im Jahre 1909 betrugen die Ausgaben für Heer und Flotte über 3/4 Milliarden Mark. Die neuen Waffen und Heereseinrichtungen machen die Kriege schrecklicher denn je. Die meisten Staaten aber sind der Genfer Konvention beigetreten. Vor allen Dingen haben sie sich verpflichtet, die Arbeit des Roten Kreuzes und damit die Pflege der Verwundeten zu schützen. 2. Das Landheer zählte 1909 über 600 Oochmann. Im Kriegsfalle kann Deutschland über 2% Millionen Soldaten ins Feld schicken. — Das Heer ist in 22 Armeekorps eingeteilt, von denen Preußen mit den Klein- staaten 15, Bayern 3, Sachsen 2, Württemberg und Baden je 1 stellen. Die Provinz Hannover bildet das X. Korps; der kommandierende General wohnt in Hannover. Die kleinsten Verbände sind Kompagnien, Batte- rien, Schwadronen. Aus ihnen setzen sich die Regimenter zusammen, aus Regimentern die Brigaden, aus diesen die Divisionen. Das X. Korps um- faßt 2 Divisionen. Den Oberbefehl über die gesamte Land- und Seemacht hat der Kaiser. 3. Die Kriegsflotte verfügt über 50 000 Mann. Die Zahl der Schiffe beträgt 133, nämlich 29 Linienschiffe, 14 große und 38 kleine Kreuzer, ferner 8 Küstenpanzerfchiffe, 11 Panzer-Kanonenboote, 9 Kanonenboote und 24 Schiffe für besondere Dienste. Die Alarme hat die besondere Aufgabe, Deutschlands überseeischen Handel zu schützen. Schon wiederholt mußte sie dem deutschen Kaufmanne Schutz und Recht verschaffen, so in Venezuela, in Afrika, in China. Entsprechend unserer Handelsflotte müßte die Kriegsflotte eine der größten sein. Jene steht in Europa noch hinter der Englands zurück, diese aber an Zahl der Schiffe hinter den Kriegs- flotten Englands, Frankreichs und der Vereinigten Staaten. England allein hat
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