Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 2 - S. 144

1910 - Hannover : Helwing
in den Kirchen und alles, was an den römischen Gottesdienst erinnerte,, vor, geradeso wie die Schwärmer in Wittenberg. Zwingli stimmte in den meisten Hauptpunkten seiner Lehre mit Luther überein; aber in der Lehre vom Sakrament des heil. Abendmahls konnten sie sich nicht einigen. Land- graf Philipp von Hessen wünschte dringend, daß sie sich verständigen möchtem Darum berief er sie zu einer Unterredung nach Marburg. Leider kam aüch hier keine Einigung zustande, denn Luther blieb fest bei dem Worte der Schrift: „Das ist mein Leib". Doch versprachen beide Parteien, in christ- licher Liebe einander sich zu erzeigen. — Nach Zwinglis Tode setzte Calvin die Reformation der Schweiz fort. Die Bekenner der Lehre der Schweizer Reformatoren heißen „Reformierte". 5. Einführung der Reformation in Hannover. Beim Heimgänge Luthers war der größte Teil Deutschlands für die Lehre des Evangeliums gewonnen. Nur Bayerns Herrscher und einige geistliche Fürsten wiesen sie beharrlich zurück. Über Deutschlands Grenzen hinaus hatten Preußen, die Niederlande, Dänemark, Schweden und die deutschen Ostseeprovinzen die Reformation angenommen; in Polen und England wurde sie erst nach Luthers Tode durchgeführt. Ju unserem engeren Vaterlande hat Herzog Ern st das Fürstentum Lüneburg (um 1530) reformiert. Sein berühmter Gehilfe in dem Werk war der Superintendent Urbanus Rhegius in Celle. In Kalen- berg-Göttingen unterdrückte der entschieden katholisch gesinnte Herzog Erich I. die Anhänger der Reformation. Bessere Zeiten für diese kamen erst, als Erich sich mit der Brandenhnrgerin Elisabeth vermählt hatte. Sie trat offen zur lutherischen Kirche über und begann nach Erichs Tode (1540) als Vormund ihres Sohnes die Reformation in ihren Landen einzuführen. Der Superintendent Antonius Corvinus in Pattensen stand ihr dabei treulich zur Seite. In der Stadt Hannover ging es mit der Einführung der lutherischen Lehre, wie an vielen anderen Orten auch. Religiöse und weltliche Dinge wurden miteinander verknüpft. Mit dem Luthertum wollte die Bürgergemeinde, namentlich die Zünfte, zugleich ihre Teilnahme an dem Stadtregiment gewinnen. Die Stadt Hannover stand unter Herzog Erich d. Älteren von Kalenberg-Grubenhagen; die eigentliche Regierung der Stadt aber lag in der Hand des Rates. Die Mitglieder des Rates wurden allein aus den Patriziern (Adeligen) gewühlt. Die Großkaufleute, die vier großen Ämter (der Bäcker, Knochenhauer, Schuhmacher und Schmiede) und die zwei kleinen Ämter (der Wollenweber und Kramer) hielten es- ureistens mit dem Rat; die Zünfte und sonstigen Stadtbürger bildeten die „Gemeinheit" (Bürgergemeinde). Der Rat unterdrückte die neue Lehre;.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer