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1. Teil 2 - S. 146

1910 - Hannover : Helwing
146 2. Das Augsburger Interim. Nun erließ der Kaiser den Befehl, alle Protestanten sollten zur katholischen Kirche zurückkehren und die Kirchen- güter wieder herausgeben; nur den Kelch beim Abendmahl und die Priester- ehe ließ er ihnen. Bremen und Magdeburg wollten dieses „I n t e r i m" nicht annehmen. Da tat der Kaiser sie in die Reichsacht. Herzog Moritz sollte sie mit Heeresmacht zum Gehorsam zwingen. 3. Des Kaisers Niederlage. Moritz belagerte Magdeburg, sann aber im geheimen darauf, den ihm zu mächtigen Kaiser zu stürzen. Plötzlich erschien er vor Innsbruck, wo der Kaiser eben weilte. Er zwang ihn, den Protestanten im P a s s a u e r Vertrag freie Ausübung ihrer Religion zu gewähren. Drei Jahre später kam dann der Augsburger Religions- friede zustande (1555). Die protestantischen Fürsten erhielten gleich den katholischen das Recht, zu be st im men, welcher Kirche sie und ihre Untertanen angehören wollten. Wenn Untertanen den Glauben ihres Landesherrn nicht annehmen wollten, durften sie freien und friedlichen Abzug verlangen. — Wenige Jahre darauf legte Karl V. die Krone nieder, und starb im Kloster St. Just. Ihm folgte sein Bruder Ferdinand I. 8 80. Die Gegenreformation. 1. Das Konzil zu Trident. Kaiser Karl V. hatte den Protestanten einmal über das andere versprochen, es solle ein freies, nationales Konzil gehalten werden, um den Kirchenstreit zu schlichten. Endlich im Jahre 1545 wurde es vom Papst nach Trident berufen. Der Kaiser verlangte von den Protestanten, sie sollten es beschicken und versprechen, das anzunehmen, was das Konzil beschließen werde. Natürlich lehnten sie das entschieden ab. Das Konzil beschloß, an der Lehre der katholischen Kirche solle nichts geändert werden, die Zeremonien sollten genau so geübt werden, wie bisher, und die ganze Ordnung der Kirche solle bleiben, wie sie war. Die Lehre der Protestanten, daß in Glaubenssachen die heil. Schrift allein gelten soll, wurde ausdrücklich verworfen, und die Tradition (Überlieferung) der heil. Schrift gleichgesetzt. Ebenso ausdrücklich wurde die lutherische Lehre verdammt, daß der Sünder allein aus Gnaden durch den Glauben gerecht werde: dagegen wurde als Lehrsatz der römischen Kirche festgehalten, daß der Christ die Gerechtigkeit erlange durch eigene Kraft und Gottes Gnadenhülfe. Dadurch war eine Verständigung zwischen Protestanten und Katholiken für immer unmöglich gemacht. Das Konzil schloß seine Sitzungen (1563) mit dem Ruf: „Verflucht seien alle Ketzer!"
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