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1910 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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Schweden, die den Tod ihres Königs rächen wollten, zum Siege (1632).
Wallenstein zog mit den Trümmern seines Heeres nach Böhmen. Der
Tod Gustav Adolfs aber war für die protestantische Sache viel schlimmer,
als eine verlorene Schlacht.
6. Der Ausgang des Krieges. Nach dem Tode Gustav
Adolfs führten schwedische Generäle den Kampf gegen den Kaiser fort.
Jetzt trat auch Frankreich offen in den Kampf ein, uni das linke Rheinufer
zu gewinnen. So nahm der grauenvolle Krieg immer größere Ausdehnung
an. Wallenstein, des Kampfes überdrüssig, verhandelte insgeheim mit
Sachsen und Schweden, um den Kaiser zum Frieden zu zwingen. Das
wurde dem Kaiser verraten, und bald darauf wurde Wallenstein in Eger
ermordet (1634). In demselben Jahre wurde das schwedische Heer unter
Herzog Bernhard von Weimar und Horn bei Nördlingen in
Bayern gänzlich geschlagen. Im folgenden Jahre schloß der Kurfürst von
Sachsen seinen Frieden mit dem Kaiser, der ihm und seinen! Lande Reli-
gionsfreiheit bewilligte. Andere deutsche Fürsten traten deur Frieden bei.
Der Kampf zwischen den Kaiserlichen und den Schweden aber wogte noch
länger als zehn Jahre in Deutschland hin und her, bis schließlich der schwe-
dische General Wrangel Bayern und General Königsmark Böhmen
erobert hatten. Da erscholl das kaum noch gekannte Wort: „Friede!" durch
Deutschlands verwüsteten Gaue (1648).
7. Der westfälische Friede. Kaiser Ferdinand Ii. war 1637
gestorben. Sein Nachfolger Ferdinand I Ii. hatte bald nach seinem Re-
gierungsantritt mit Schweden und Frankreich Friedensverhandlungen
angeknüpft. Acht Jahre dauerten diese Verhandlungen, welche in O s n a -
brück und M ü n st e r zu Ende geführt wurden. Da endlich kam der
w e st f ä l i s ch e Friede zustande (1648). Er gab den Prote st anten
volle Religionsfreiheit zurück. Fürsten durften ihre anders-
gläubigen Untertanen nicht mehr zwingen, ihren Glauben zu wechseln.
Die p r o t e st a n t i s ch e n F ü r st e n und freien Städte im
Reiche erhielten gleiche Rechte mit den katholischen.
In Sachen der Religion sollte in Zukunft nicht ni e h r
die Stimmenmehrheit im Reichstage gelten, son-
dern gütlicher Vergleich. — In Bezug auf weltliche Verhält-
nisse wurde bestimmt, daß die Reichsstände alle ihre Rechte und Freiheiten
behalten sollten; ja es wurde ihnen sogar gestattet, Bündnisse zu schließen
mit wem sie wollten, nur nicht gegen Kaiser und Reich. So wurden die
deutschen Fürsten völlig selbstherrlich (souverän) in ihren Landen. Doch das
war noch nicht genug; Schweden und Frankreich bekamen deutsche Länder
und Städte in ihre Gewalt. Schweden erhielt Vorpommern nebst Stettin,