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1910 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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ihre Bewohner waren den: Hunger und der Winterkälte erbarnmngslos
preis gegeben. Dieser dritte (pfälzische) Raubkrieg dauerte 10 Jahre.
Im Frieden von Ryswick in Holland behielt Ludwig das Elsaß und Straß-
burg (1697).
8 87. Hannover als Kurfürstentum.
Der letzte Herzog von Hannover war E r n st Aug u st. Wie sein
Zeitgenosse, der Kurfitrst Friedrich Iii. von Brandenburg, so strebte auch
Ernst August höher hinaus. Seine Gemahlin Sophie unterstützte ihn eifrig
darin. Der Herzog wollte gern Kurfürst werden. Das war aber nur möglich,
wenn sämtliche Länder des Herzogtums stets ungeteilt auf den Thronerben
übergingen, und wenn der Kaiser seine Zustimmung gab. Von dem Auf-
hören der Erbteilung aber wollten die jungen Söhne und die Braunschweiger
Vettern Ernst Augusts nichts wissen. Er setzte schließlich seinen Willen den-
noch durch, und 1683 kam das Gesetz zustande, nach welchem die gesamten
hannoverschen Lande ungeteilt auf den Thronerben übergehen sollten.
Des Kaisers Zustimmung zu seinem Plan gewann er, gerade wie der Kur-
fürst von Brandenburg, durch das Versprechen, ihm Geld und Truppen
zu seinen Kriegen gegen Türken und Franzosen zu liefern. Im Jahre 1692
verlieh der Kaiser endlich dem Herzog Ernst August die Würde eines Kur-
f ü r st e n von B r a u n s ch w e i g - L ü n e b u r g. Da Hannover
seine Residenz war, nannte man den neuen Kurfürsten kurz Kurfürsten von
Hannover und sein Reich das Kurfür st entum Hannover. Im
Jahre 1705 fiel nach dem Aussterben der Herzöge von Lüneburg-Celle auch
dieses Gebiet an Hannover. Nun umfaßte das Kurfürstentum die Fürsten-
tümer Kalenberg, Göttingen, Grubenhagen und Lüneburg. Zehn Jahre
später leistete der Kurfürst von Hannover den Dänen Hülfe im Kriege gegen
Schweden. Dafür wollte Dänemark die Herzogtümer Bremen und Verden
an ihn abtreten, wenn der Kurfürst ihm dazu noch die Summe von reichlich
2 Mill. Mark zahlen werde. Nachdem dies geschehen, nahm der Kurfürst
die Herzogtümer in Besitz. Später verzichtete auch Schweden, dem diese
Lande eigentlich gehörten, auf Bremen-Verden, nachdem Hannover ihm
reichlich 31/2 Mill. Mark gezahlt hatte (s. S. 170,3).
§ 88. Die Türken vor Wien.
Im Jahre 1453 hatten die Türken Konstantinopel erobert. Im
folgenden Jahrhundert überfluteten sie Ungarn, dessen König ihnen einen
jährlichen Tribut zahlen mußte. Von Ungarn aus bedrohten sie unauf-
hörlich das Deutsche Reich. Kaiser Karl V. mußte mehr als einmal gegen
sie zu Felde ziehen. Als nun Kaiser Leopold die Ungarn hart strafte, weil
die ungarischen Adeligen eine Verschwörung gegen ihn angestiftet hatten: