Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 2 - S. 160

1910 - Hannover : Helwing
160 ihre Bewohner waren den: Hunger und der Winterkälte erbarnmngslos preis gegeben. Dieser dritte (pfälzische) Raubkrieg dauerte 10 Jahre. Im Frieden von Ryswick in Holland behielt Ludwig das Elsaß und Straß- burg (1697). 8 87. Hannover als Kurfürstentum. Der letzte Herzog von Hannover war E r n st Aug u st. Wie sein Zeitgenosse, der Kurfitrst Friedrich Iii. von Brandenburg, so strebte auch Ernst August höher hinaus. Seine Gemahlin Sophie unterstützte ihn eifrig darin. Der Herzog wollte gern Kurfürst werden. Das war aber nur möglich, wenn sämtliche Länder des Herzogtums stets ungeteilt auf den Thronerben übergingen, und wenn der Kaiser seine Zustimmung gab. Von dem Auf- hören der Erbteilung aber wollten die jungen Söhne und die Braunschweiger Vettern Ernst Augusts nichts wissen. Er setzte schließlich seinen Willen den- noch durch, und 1683 kam das Gesetz zustande, nach welchem die gesamten hannoverschen Lande ungeteilt auf den Thronerben übergehen sollten. Des Kaisers Zustimmung zu seinem Plan gewann er, gerade wie der Kur- fürst von Brandenburg, durch das Versprechen, ihm Geld und Truppen zu seinen Kriegen gegen Türken und Franzosen zu liefern. Im Jahre 1692 verlieh der Kaiser endlich dem Herzog Ernst August die Würde eines Kur- f ü r st e n von B r a u n s ch w e i g - L ü n e b u r g. Da Hannover seine Residenz war, nannte man den neuen Kurfürsten kurz Kurfürsten von Hannover und sein Reich das Kurfür st entum Hannover. Im Jahre 1705 fiel nach dem Aussterben der Herzöge von Lüneburg-Celle auch dieses Gebiet an Hannover. Nun umfaßte das Kurfürstentum die Fürsten- tümer Kalenberg, Göttingen, Grubenhagen und Lüneburg. Zehn Jahre später leistete der Kurfürst von Hannover den Dänen Hülfe im Kriege gegen Schweden. Dafür wollte Dänemark die Herzogtümer Bremen und Verden an ihn abtreten, wenn der Kurfürst ihm dazu noch die Summe von reichlich 2 Mill. Mark zahlen werde. Nachdem dies geschehen, nahm der Kurfürst die Herzogtümer in Besitz. Später verzichtete auch Schweden, dem diese Lande eigentlich gehörten, auf Bremen-Verden, nachdem Hannover ihm reichlich 31/2 Mill. Mark gezahlt hatte (s. S. 170,3). § 88. Die Türken vor Wien. Im Jahre 1453 hatten die Türken Konstantinopel erobert. Im folgenden Jahrhundert überfluteten sie Ungarn, dessen König ihnen einen jährlichen Tribut zahlen mußte. Von Ungarn aus bedrohten sie unauf- hörlich das Deutsche Reich. Kaiser Karl V. mußte mehr als einmal gegen sie zu Felde ziehen. Als nun Kaiser Leopold die Ungarn hart strafte, weil die ungarischen Adeligen eine Verschwörung gegen ihn angestiftet hatten:
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer