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1. Teil 2 - S. 166

1910 - Hannover : Helwing
166 2. Friedrichs Sorge für Kunst und Wissenschaft. Infolge der Prunk- und Prachtliebe Friedrichs und seines Hofes blühten die Seiden- webereien, die Goldschmiedekunst, die Fabriken für Spiegel und Galanterie- waren im Lande rasch auf. Um den Glanz seiner Residenz zu vermehren, ließ er das herrliche Reiterstandbild des großen Kurfürsten von dem Meister der Kunst, Andreas Schlüter, herstellen und auf der langen Brücke auf- stellen. Auch berühmte Baumeister rief er nach Berlin, die das Schloß prächtig vergrößern, das Zeughaus und seiner Gemahlin Sophie Charlotte das Schloß Charlottenburg bauen mußten. Neben den Künstlern zog er berühmte Gelehrte an seinen Hos, deren bekanntester der Philosoph Leibniz war. Er hatte vorher am kurfürstlichen Hofe in Hannover gelebt und war der Lehrer Sophie Charlottens gewesen. Sämtliche Gelehrte an Friedrichs Hofe bildeten eine geschlossene Gesellschaft, die den Namen „Akademie der Wissenschaften" führte. Dazu gründete er in Halle eine Universität, die schnell berühmt wurde, nanrentlich durch den Professor A u g u st Her - mann F r a n ck e. 3. August Hermann Franüe war Professor der Theologie, ein Mann voll lebendigen Glaubens, der in der Liebe tätig war. Sein Unterricht und seine Predigten erweckten breit und weit ein neues, frisches chnstliches Leben, denn auf ein wahrhaft frommes Leben legte er den größten Nach- druck. Darum nennt man ihn und seine Anhänger auch kurzweg „Pie- tisten" (— Fromme). Er war ein wahrhafter Vater der Armen. In seinem Hause hatte er eine Büchse aufgestellt, um Gaben für die Armen zu sammeln. Einst fand er 7 Gulden drin. „Das ist ein ehrlich Kapital, davon muß man etwas Rechtes stiften!" ries er voll Freude aus und beschloß, eine Armen- schule zu gründen. Sofort ging er ans Werk. Die Schule gewann schnell einen guten Ruf in Halle und viele vermögende Eltern baten Francke, er möchte auch für ihre Kinder eine Schule einrichten. Nun gründete er das „Pädagogium", in welchem Tausende von deutschen Knaben eine echt christliche Bildung empfingen. Aus der Armenschule ist das große Hallesche Waisenhaus geworden, das im Laufe der Zeit mehr als 7000 Waisenkinder beherbergt und erzogen hat. Ferner hat Franke ein Krankenhaus, ein Hospital für arme Witwen, ein Lehrerseminar, eine Töchterschule und die berühmte Cansteinsche Bibelanstalt gegründet. Er starb 1729. Sein Leichen- stein trägt die Inschrift: „Er vertraute Got t." 4. Kurfürst Friedrich Preußens erster König. Der Große Kurfürst hatte seinem Sohne ein Reich hinterlassen, das weit größer war, als ein Kurfürstentunr, dazu eine ansehnliche Kriegsmacht und hohen Ruhm. Friedrichs Ehrgeiz dürstete darnach, den Glanz seines Hauses und seines
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