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1. Teil 2 - S. 200

1910 - Hannover : Helwing
200 jagte. So wuchs die Spannung zwischen den beiden Kaisern von Tag zu Tag, und beide bereiteten im stillen den unvermeidlichen Krieg vor. 2. Die „große Armee". Napoleon rüstete ein Heer, wie die Welt es selten gesehen. Fast alle Reiche Europas machten ihm Truppen stellen. Im Frühling des Jahres 1812 wälzten sich unermeßliche Heerscharen durch Deutschland gen Osten. Warschau war Samurelpunkt der „großen Armee", wie man stolz sie nannte. Im Mai 1802 ging Napoleon dahin ab. In Dresden versammelten sich der Kaiser von Österreich, der König von Preußen, die Rheinbundfürsten mit ihren Familien und seine Marschälle und brachten ihm schmeichelhafte Huldigungen dar. Er dünkte sich wie ein Gott und erließ den stolzen Tagesbefehl: „Die Könige, Prinzen, Fürsten und Mar- schalle gehen zu ihren Heeresabteilungen!" Dann eilte er selber nach Warschau, um [ein Heer zu mustern. Dort sah er sie, die große Armee, mehr als eine halbe Million auserlesener Krieger. Der dritte Teil von ihnen bestand leider aus Deutschen. Nach der Musterung brach das Zentrum der großen Armee, welches Napoleon selber befehligte, gerades Weges in das Herz Rußlands ein. Das „heilige Moskau" war sein Ziel. Das österreichische Hülfsheer sollte rechts gegen Südrußland vorgehen, links die Preußen unter General Port, mit französischen Truppen vereinigt, auf Petersburg. 3. Napoleons Siege. Das russische Heer war der großen Armee längst nicht ebenbürtig, dämm wich es stets vor derselben zurück. Dadurch lockte es die Franzosen immer tiefer in die unermeßlichen Einöden Ruß- lands hinein, wo Verpflegung und Unterkunft schwer zu haben waren. Bei Smolensk hielten die Russen zum ersten Mal stand; aber Na- poleon errang einen blutigen Sieg. Die Russen gingen auf Moskau zurück. Nun übernahm General K u t u s o w den Oberbefehl. Er lieferte Napo- leon vor den Toren der „heiligen Stadt" bei B o r o d i n o an der Moskwa eine mörderische Schlacht, in welcher 80 000 Mann dahin sanken. Dann zog er sich weiter ins Innere Rußlands zurück. Napoleon aber rückte mit kaum noch 100 000 Mann Mitte September in Moskau ein. 4. Der Brand von Moskau. In Moskau hatten die Franzosen Ruhe und Erholung zu finden gehofft, hatte Napoleon geträumt, den Frieden diktieren zu können. Sie wurden aufs bitterste enttäuscht. Die Stadt war verlassen, die Lebensmittel fortgeschleppt. Man suchte sich einzurichten: aber ein ungeheurer fünftägiger Brand, von Russen selbst entzündet, legte die Stadt in Asche. Mit bleichem Entsetzen schauten der Kaiser und sein Heer auf das grauenvolle Schauspiel. Napoleon knüpfte Friedensunter- handlungen mit dem Zaren an: aber Alexander ließ ihm antworten: „So
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