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1. Teil 2 - S. 203

1910 - Hannover : Helwing
203 — sagte der König —. „Keinen anderen Ausweg gibt es, als einen ehren- vollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang. Gott und unser Wille werden unserer Sache den Sieg verleihen." Der König rief, und alle, alle kamen. Preußens Volk stand auf; der Sturm brach los. Kaum bedurfte es des schmetternden Kriegsrufes eines Theodor Körner: „Frisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen .... Die Saat ist reif; ihr Schnitter zaudert nicht!" Bis zum Sommer 1813 stellte das lleine Preußen 270 000 Mann unter Waffen. Wohin aber Preußens Volk vor allem jetzt seinen Blick richtete, das sang jener liederreiche Jüngling in dem Liede: „Vater, ich rufe dich!" Durch aller Herzen hallte Ernst Moritz Arndts schneidiger Ausruf wieder: „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte!" Und Max von Schenkendorf durfte ob der Begeisterung seines Volkes für den Freiheitskampf jubeln: „Vater- land, in tausend Jahren kam dir solch ein Frühling kaum! Was die hohen Väter waren, heißet nimmermehr ein Traum." 2. Die Kämpfe, a) Die eisten Zusammenstöße. Napoleon rüstete mit gewohnter Schnelligkeit ein neues Heer. Es bestand besonders aus Franzosen und Rheinbündlern. Als er reichlich 100 000 Mann zusammen hatte, eilte er gerades Weges durch Thüringen auf Leipzig zu. In der Ebene von Lützen und Großgörschen fielen die Verbündeten ihm in die Flanke (2. Mai 1813). Napoleon errang den Sieg; die Verbündeten wichen bis Bautzen zurück. In heißer Schlacht behauptete jener auch hier das Schlachtfeld. Nun aber bot er dem Kaiser Alexander einen Waffenstillstand an, um neue Truppen heranzuziehen. Die Verbündeten nahmen die Waffenruhe an. Inzwischen hatten sich auch an andern Orten blutige Gefechte abgespielt. b) D i e Gefechte bei Lüneburg und bei der G ö h r d e. Die Stadt Lüneburg war von Franzosen und Sachsen unter General Morand besetzt. Er hielt sich hinter den Wällen und Mauern der Stadt vollkommen sicher. Am 2. April 1813 griff Oberst von Dörnberg ihn mit preußischen und russischen Truppen unvermutet an. Nach heftigem Kampf wurden die Tore gestürmt und in blutigem Straßenkampf die Franzosen zur Stadt hinausgeworfen. Als der französische General die kleine Streitmacht der Gegner erkannt hatte, wollte er die Stadt zurückerobern. Aber die Preußen und Russen wehrten sich aufs tapferste, und die Bürger von Lüneburg halfen ihnen mit Rat und Tat. Sogar ein Dienstmädchen, die unerschrockene Johanna Stegen, trug den im Feuer stehenden Preußen aus einen: umgestürzten französischen Pulverkarren immer frische Patronen zu. Morand wurde verwundet, seine Soldaten umzingelt und gezwungen, die
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