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1910 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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— sagte der König —. „Keinen anderen Ausweg gibt es, als einen ehren-
vollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang. Gott und unser Wille
werden unserer Sache den Sieg verleihen." Der König rief, und alle, alle
kamen. Preußens Volk stand auf; der Sturm brach los. Kaum bedurfte
es des schmetternden Kriegsrufes eines Theodor Körner: „Frisch
auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen .... Die Saat ist reif; ihr
Schnitter zaudert nicht!" Bis zum Sommer 1813 stellte das lleine Preußen
270 000 Mann unter Waffen. Wohin aber Preußens Volk vor allem jetzt
seinen Blick richtete, das sang jener liederreiche Jüngling in dem Liede:
„Vater, ich rufe dich!" Durch aller Herzen hallte Ernst Moritz
Arndts schneidiger Ausruf wieder: „Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
der wollte keine Knechte!" Und Max von Schenkendorf durfte
ob der Begeisterung seines Volkes für den Freiheitskampf jubeln: „Vater-
land, in tausend Jahren kam dir solch ein Frühling kaum! Was die hohen
Väter waren, heißet nimmermehr ein Traum."
2. Die Kämpfe, a) Die eisten Zusammenstöße. Napoleon
rüstete mit gewohnter Schnelligkeit ein neues Heer. Es bestand
besonders aus Franzosen und Rheinbündlern. Als er reichlich 100 000
Mann zusammen hatte, eilte er gerades Weges durch Thüringen auf
Leipzig zu. In der Ebene von Lützen und Großgörschen fielen
die Verbündeten ihm in die Flanke (2. Mai 1813). Napoleon errang den
Sieg; die Verbündeten wichen bis Bautzen zurück. In heißer Schlacht
behauptete jener auch hier das Schlachtfeld. Nun aber bot er dem Kaiser
Alexander einen Waffenstillstand an, um neue Truppen heranzuziehen.
Die Verbündeten nahmen die Waffenruhe an. Inzwischen hatten sich auch
an andern Orten blutige Gefechte abgespielt.
b) D i e Gefechte bei Lüneburg und bei der G ö h r d e.
Die Stadt Lüneburg war von Franzosen und Sachsen unter General Morand
besetzt. Er hielt sich hinter den Wällen und Mauern der Stadt vollkommen
sicher. Am 2. April 1813 griff Oberst von Dörnberg ihn mit preußischen
und russischen Truppen unvermutet an. Nach heftigem Kampf wurden die
Tore gestürmt und in blutigem Straßenkampf die Franzosen zur Stadt
hinausgeworfen. Als der französische General die kleine Streitmacht der
Gegner erkannt hatte, wollte er die Stadt zurückerobern. Aber die Preußen
und Russen wehrten sich aufs tapferste, und die Bürger von Lüneburg halfen
ihnen mit Rat und Tat. Sogar ein Dienstmädchen, die unerschrockene
Johanna Stegen, trug den im Feuer stehenden Preußen aus
einen: umgestürzten französischen Pulverkarren immer frische Patronen zu.
Morand wurde verwundet, seine Soldaten umzingelt und gezwungen, die