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1. Teil 2 - S. 233

1910 - Hannover : Helwing
233 Bremer Kaufmanns Lüderitz in Westafrika unter den Schutz der schwarz- weiß-roten Flagge. Deutschlands erste Kolonie „Deutsch-Südwestafrika" war erworben. Im Laufe der folgenden Jahre kamen Togo, Kamerun, Deutsch-Ostafrika, Samoa und eine Reihe von Inseln in der Südsee hinzu. Deutschland war damit eine Kolonialmacht geworden. 3. Kaiser Wilhelms Sorge für Preußen. Über das Reich verlor König Wilhelm aber sein Preußen nicht aus den Augen. Auch hier wurde Großes geschaffen. Um Handel und Wandel zu fördern und weite, ödliegende Landstrecken (Moore) für den Anbau zu gewinnen, wurde eine ganze An- zahl von Kanälen gebaut, andere vorbereitet. Das Eisenbahnnetz Preußens wurde immer mehr ausgebaut: Telegraphen- und Telephonlinien verbanden die entlegensten Orte mit ihrem Hauptort und dadurch mit der weiten Welt. Um die Bildung des Volkes zu heben, ließ der König neue Volksschulen einrichten und verordnete, daß die Schüler in mehr Fächern, als bisher, unterrichtet werden sollten. In Berlin wurde ein „Seminar für orien- talische Sprachen" eröffnet. Hier können Gelehrte, Beamte und Kaufleute, welche in unsere Kolonien gehen wollen, die Sprachen der dort lebenden Völker erlernen. In der „bildenden Kunst" entwickelte sich reges Leben. Eine unübersehbare Zahl von Denkmälern zur Erinnerung an deutsche Kämpfe und Siege in ältester und neuester Zeit wurde erbaut. Wir nennen nur das mächtige „Hermannsdenkmal" (Ernst v. Bändels) auf der Grotenburg bei Detmold und das großartige „Niederwalddenk- mal" hoch oben über den Rebenhügeln von Rüdesheim. Für das Theater hat Richard Wagner mit seinen riesigen Singspielen, deren Stoffe der deutschen Götterlehre und Heldensage entnommen sind, ganz neue Wege gewiesen. Noch heute eilen Tausende aus allen Weltteilen zu den „Bayreuther Festspielen". 4. K aiser Wilhelms Lebensabend. Inmitten seiner rastlosen Arbeit für das Wohl seines Volkes trafen den Kaiser schmerzliche Schläge. Tiefes Weh schufen ihm die Angriffe ruchloser Frevler auf sein greises Haupt. Aber bitterer noch war der Schmerz, daß er seinen einzigen Sohn, den Erben der Krone Preußens und des Reiches, an unheilbarer Krankheit elend dahin- siechen sehen mußte. Solch bitteres Herzweh suchte die heiße Liebe und rührende Verehrung seines Volkes nach Kräften zu lindern. An jedem Tage harrten Tausende vor seinem Schloß, um ihn zu begrüßen, wenn er sich an dem bekannten Eckfenster sehen ließ. Sein Geburtstag war ein Festtag in deutschen Landen. An der Feier seiner goldenen Hochzeit (1879) und seines 90. Geburtstages (1887) nahmen die Deutschen in aller Welt den herzlichsten Anteil. Schon riistetete sich Deutschland zur Feier seines
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