1910 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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und Spalten in dem Urgestein entstanden, welche durch aufsteigende
metallische Dämpfe oder durch das Eindringen von Flüssigkeiten aus-
gefüllt wurden und einen ungeheueren Reichtum an Erzen und Edelsteinen
aller Art bergen. Dagegen ist die Urformation ohne organische Reste
einstiger Pflanzen und Tiere.
2. Die vulkanischen Gesteine sind ebenfalls den: Erdinnern als
feuerflüssige Massen entquollen. Da sie aber einer Zeit entstamnien, in
der sich schon S e d i m e n t g e st e i n e in mächtigen Schichten unserer
Erde aufgelagert hatten, so nrußten sie diese jüngere durch Niederschläge
aus den: Wasser gebildete Gesteinskruste durchbrechen.
a) Der Basalt ist ein solches vulkanisches Gestein. Er ist sehr hart
und schwer, von grauschwarzer oder bläulichschwarzer Farbe und enthält
in seiner gleichmäßigen Masse gewöhnlich olivengrüne Körner (Olivin)
eingesprengt. An vielen Orten finden wir den Basalt mit Blasen durch-
setzt. In den Gebirgen tritt er sehr oft in Säulenform auf. Dabei zeigt er
auffallende Neigung zu regelmäßiger Zerklüftung und bildet namentlich
fünf- bis sechskantige Säulen von beträchtlicher Dicke und Höhe. — Der
Basalt ist über die ganze Erde verbreitet und erreicht in der Provinz Han-
nover in der Bramburg a. d. Weser und im „Hohen Hagen" bei Dransfeld
die nördlichsten Punkte seines Vorkommens in Deutschland. Wegen seiner
Härte wird er als guter Pflasterstein für die Städte und Landstraßen ver-
schickt. — Die ganze Erscheinungsweise des Basaltes zeigt deutlich, daß seine
Massen wie die Lava heutiger Vulkane oder feuerspeiender Berge aus dem
Erdinnern hervorgetreten sind. Deutlich zeigt sich das im bunten Sandstein
des hessischen Odenwaldes und des Vogelsberges, der wie ein Sieb von
Basalt durchlöchert ist.
d) Lava. Die jüngste Eruptionsmasse, welche sich heute noch aus
tätigen Vulkanen als zähflüssige, glühende Masse an die Oberfläche ergießt,
wird Lava genannt. Nachdem sie erstarrt ist, bildet sie ein schlackenartiges
Gestein von schwarzer, grauer oder brauner Farbe. Sie verwittert äußerst
langsam, gibt aber einen sehr fruchtbaren Boden. (Siehe § 38,2: Der
Vulkan).
1. Wo hast du schon wahrgenommen, daß Veränderungen entstanden sind durch
Regen oder Frost auf dem Erdboden, an Sand-, Kiesgruben oder Gestein in der Um-
gebung deines Wohnortes? — 2. Was sind Sedimentgesteine? — 3. Wo gibt es tätige
Vulkane, wo erloschene? — 4. Was weißt du von Herkulanum und Pompeji?
8. Die geschichteten Gesteine.
Fast alle Gesteine, die zu dieser Gruppe gehören, sind im Wasser,
vorzugsweise in Seen und Meeren, abgesetzt. Das Wort Sediment be-
deutet denn auch so viel wie Bodenniedersatz, Niederschlag aus dem Wasser.