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1908 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Realienbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte, Geographie
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
Recht die „Engen Wege" genannt wird. Ihre schäumenden Gewässer
tosen über riesige Felsblöcke, die massenhaft in ihrem Bette liegen, dahin.
Zwischen der Roßtrappe und dem Hexentanzplatz hindurch verläßt
sie den „Bodekessel" und geht an Thale und Quedlinburg vorbei zur
Saale.
b) Die Oker kommt vom Bruchberg. Sie eilt in einem Ouertal
nach Norden. Ihr Flußbett ist von Romkerhall ab mit riesigen Fels-
blöcken übersäet. Es liegt fast trocken, weil künstliche Kanäle das Wasser
von Sägemühle zu Sägemühle leiteu. Am Ausgang aus dem Gebirge
wird sie in dem großen Hüttenwerke Oker noch einmal zur Arbeit
gezwungen. Dann enteilt sie durch weite Steinfelder über Wolfenbüttel
und Braunschweig zur Aller.
e) Die Innerste kommt über Klausthal herab und leistet in
den Silberhütten bei dieser Stadt und bei Lautenthal mannigfache
Dienste. Mit Pochsand schwer beladen wälzt sie ihre weißgrauen, giftigen
Gewässer dem Tiefland zu und schädigt die anliegenden Wiesen und
Fluren sehr stark. Sie mündet bei Sarstedt in die Leine.
d) Die Oder fließt ans dem Oderteich ab. Dieser 1v2 km lange
Teich ist künstlich angelegt, um Gewässer des Brockenfeldes zu sammeln.
Die Oder führt einen Teil des Wassers auf Lauterberg hinab. Der
andere Teil wird durch den 7 tan langen „Rehberger Graben" in die
Berg- und Hüttenwerke von Andreasberg geleitet. Die Oder nimmt
die Sieber und die Söse auf und mündet in die Rhume.
e) Die Selke ist Hauptfluß des Unterharzes. Sie geht zur Bode.
4. Die Bodendecke des Harzes. Wald, Wiese und Wasser
bedecken den Oberharz. Er ist ein richtiges Waldgebirge. Tannen-
forsten schmücken seine Kuppen und Abhänge, seine Ebenen und Täler.
Darum singt der Harzer: „Es wachse die Tanne!" Er hat sie nötig
als Feuer-, Gruben- und Bauholz. Die Forstarbeit gewährt Tausenden
von Harzern ihren Lebensunterhalt. Die duftigen Wälder ziehen viele
Fremde an, die manch blankes Goldstück in die Hand des Ouartier-
gebers rollen lassen. Im Walde und auf den Lichtungen wachsen
Heidel- und Kronsbeere, Brombeere und Himbeere, auch eßbare Pilze
in Menge. Erwachsene und Kinder halten hier reiche Ernten. —
Die dunklen Tannenforsten umrahmen zahllose grüne Wiesen und
Matten und manch stillen, klaren Teich. Wälder und Wiesen geben
den Herden des rotbraunen Harzviehes duftige Nahrung. Während des
Sommers ziehen die Herden Tag für Tag unter dem anmutigen Geläute
ihrer Kuhglocken durch die Wälder, im Herbst auf die Wiesen. Aus
der wohlschmeckenden Milch der Harzkühe wird der berühmte Harzkäse
bereitet. Inmitten grüner Matten oder an schattigen Halden hin
dehnen sich Städte, Dörfer und Weiler. Ein ganz eigenartiger Schmuck
des Oberharzes sind die vielen Teiche. Sie wurden künstlich angelegt