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1908 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Realienbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte, Geographie
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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behält den Namen, der andere geht als Wülfinghäuser Klosterforst zum
Quertal des Gehlenbaches mit der reizend gelegenen Holzmühle. Jen-
seits derselben heißt der schmale Rücken „Saupark" Kleiner Deister).
Er fällt steil zum Tal der Haller bei Springe ab. Das ganze Ge-
birge ist reich bewaldet, liefert feinen, festen Sandstein und bedeutende
Mengen von Steinkohlen. Die herrlichen Forsten des Sauparkes bilden
ein kaiserliches Jagdrevier unserer Provinz. Am Eingang desselben bei
Springe liegt das kaiserliche Jagdschloß.
b) Der Deister. Jenseits der Haller gelangen wir über den
Waldrücken des Ebersberges zum Deister. Er steigt im Mittel reichlich
300 m empor und erreicht im Höfeler (über Wennigsen) mit 400 m seine
größte Höhe. Er ist ein Bergrücken von 30 km Länge. Kein einziges
Quertal durchbricht ihn; nur eine Anzahl von Waldbächen gliedert ihn
in sogenannte Brinke. Sein Südhang ist steil; nach Norden geht er
allmählich zu deu reichen Fruchtebenen des „Landes zwischen Deister
und Leine" über. Die Vorberge des Deisters (Gehrdener-, Stemmer-,
Rehburger-, Benther- und Lindener-Berg) streichen bis gegen die Leine
hin. Sie sind entweder mit prächtigen Buchen- und Tannenwäldern
bedeckt, wie der Deister selber, oder tragen reiche Fruchtgefilde. Am
rechten Leineufer merken wir noch den flachen Rücken des Krons-
berges, welcher bei Misburg endet. Im Lande zwischen Deister und
Leine blühen Ackerbau, Bergbau und Industrie. Ersterer baut neben
dem Getreide namentlich Zückerrüben, die in zahlreichen Zuckerfabriken
verarbeitet werden. Der Bergbau fördert Steinkohlen, Sand- und
Kalkstein zu Tage. Der Kalkstein aus den Hügeln bei Limmer ist mit
Asphalt durchtränkt, der in der Asphaltfabrik in Linden ansgeschieden
wird. Am Kronsberge bei Misburg lagern mächtige Schichten von
Mergelkalk, aus dem an Ort und Stelle Zement bereitet wird. Aus-
gedehnte Tonlager liefern vielen Ziegeleien treffliches Material. Ge-
waltige Salzlager in der Tiefe lassen Solequellen emporsprudeln. Die
Sole wird teils zu Bädern (Rodenberg) verwandt, teils in Salinen
(Egest orffshall u. a.) versotten. Auch Schwefelquellen gibts in unserm
Gebiet, die in den Schwefelbädern von Nenndorf, Limmerbrunnen und
Bad Rehburg verwertet werden.
e) Der Süntel läuft mit dem Deister parallel. Seine Fort-
setzung bildet die Weserkette, die im 170 m hohen Jakobsberg (mit
der Bismarcksäule) zur Weser steil abfällt. Der schönste Punkt des
Süntels ist der 360 m hohe Hohenstein. Nördlich davon liegt das
Dachtelfeld, wo die Sachsen einst ein Heer Karls d. Gr. vernichtet haben
sollen. Beide Gebirge fallen steil zum Wesertal ab und gewähren
mehrfach herrliche Ausblicke in dasselbe. Beide tragen prächtige Wälder.
Bei Münder wurden Steinkohlenfiötze abgebaut. Sole- und Schwefel-
quellen machen dies Städtchen zum Badeort. Die Weserkette birgt