1908 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Realienbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte, Geographie
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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b) Hafenstädte an der deutschen Küste! — 5. Ordne alle genannten Berge nach
ihrer Höhe und gib das Gebirge an, zu dem sie gehören! — 6. Wo liegen: die
Sächsische Schweiz, die Fränkische Schweiz, die Wetterau, die Bergstraße, die Ober-
pfalz, das Eichsfeld? — 7. Wo finden sich edle Metalle, Eisensteine, Steinkohlen?
Wo sind Mineralquellen, Weinberge, Moore, Heidestächen, Marschen?
8 29. Die Flüsse Deutschlands.
Mit Ausnahme von Osteuropa hat Deutschland die größten
Flüsse unsers Erdteils, und ihre Nebenflüsse verzweigen sich über das
ganze Land. Die bedeutendsten deutschen Flüsse sind: der Rhein, die
Ems, die Weser, die Elbe, die Oder, die Weichsel, die
Memel, die Donau. Weichsel und Memel gehören nur mit ihrem
Unterlaufe, die Donau nur mit einem Teile des Oberlaufs zu
Deutschland; auch das Quell- und Mündungsgebiet des Rheins liegen
nicht auf deutschem Boden. Die Donau hat im ganzen östliche, die
übrigen Flüsse haben durchweg nordwestliche Richtung. — Auf den
großen Flüssen herrscht lebhafte Schiffahrt, die durch Eisgang nur
kurze Zeit im Jahre unterbrochen wird. Die Mündungsgebiete der
Nordseeflüsse sind immer eisfrei. Weichsel, Oder und Elbe sind durch
Kanäle verbunden; ein großer Schiffahrtskanal vom Rhein bis zur
Weser und Leine wird gebaut.
1. Der Rhein ist an 1300 Ion lang und hat ein Gebiet von 200 000 qkm.
Die Städte Basel und Bonn bezeichnen die Grenzpunkte des Ober-, Mittel-
und Unterkaufes. Die Rheinquellen liegen in den Alpen, z. T. über
2500 m hoch. Vorderrhein (vom St. Gotthard) und Hinterrhein sind
die Hauptquellflüsse. Im verkehrsreichen, 540 qkm großen Bodensee reinigt
der Rhein seine Fluten vom Alpengeröll und durchbricht dann (bis Basel)
als nicht schiffbarer Fluß den Jura (Rheinfall bei Schaffhausen an 25 m
hoch, über 100 m breit). Sein Mittellauf zerfällt in den Ober- und Mittel-
rhein. Als Oberrhein durchfließt er die Oberrheinische Tiefebene, bis Straß-
burg noch als wilder, kaum schiffbarer Bergstrom, weiterhin in vielen kleinen
Krümmungen ruhiger, schiffbar und von Userstädten begleitet; als Mittelrhein
durchbricht er im engen, wegen seiner Schönheiten viel besuchten Tale das
Schiefergebirge. (Loreley-Felsen!) Im Unterlaufe ist der Rhein aus deutschem
Boden ein breiter, majestätischer, von zahlreichen Schiffen belebter Strom;
nach seinem Eintritt in die Niederlande teilt er sich in zwei Hauptarme
(Delta): die Waal, in welche sich früher die Maas ergoß, ist der s. Arm;
der n. Arm, der Niederrhein, entsendet die Assel (Eißel) nach der
Zuidersee und mündet als Lek unterhalb Rotterdams. Nebenflüsse links:
die Aare, die Jll, die Nahe und die viel gewundene Mosel; rechts: der
Neckar mit dem Kocher und der Jagst, der in der Mitte ein großes W
bildende Main mit Regnitz, Tauber, Saale und Kinzig, die Lahn, die
Sieg, die Ruhr, die Lippe.
2. Ems und 3. Weser s. § 21, 10 u. 17-19.
4. Die Elbe, über 1100 km lang entspringt auf dem Riesengebirge,
wird bereits in Böhmen schiffbar, durchbricht in einem malerischen Tale das
Elbsandsteingebirge und erweitert sich bei der Mündung meerbusenartig. Bis