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1. Teil 1 - S. 99

1908 - Hannover : Helwing
99 Kaiser abermals gegen die Stadt. Er schwur, die Krone nicht eher wieder aufzusetzen, als bis er Mailand gedemütigt habe. Nach langen, grausamen Kämpfen zwang er die Mailänder, sich aus Gnade und Ungnade zu ergeben. Mit Stricken um den Hals, Asche auf dem Haupte und Kreuzen in den Händen erschienen sie im Lager des Kaisers, fielen ihm zu Füßen und baten um Gnade. Der Kaiser hielt nun Gericht und sprach das harte Urteil: Mailand soll zerstört werden; ihre Bürger bauen sich an gewiesenen Orten neue Wohnstätten. So geschah es. Nun unterwarfen sich alle lombardischen Städte dem Kaiser. 3. Friedrich erliegt seinen Feinden. Der Papst sah es sehr ungern, daß ver Kaiser in Italien Herr war. Zunächst freilich wagte er nicht, dem sieghaften Herrscher feindlich zu begegnen. Als dieser aber nach Deutschland zurückgekehrt war, wiegelte der Papst die Lombarden gegen ihn auf. Friedrich zog abermals nach Italien, besiegte die Empörer und be- lagerte Rom. Da brach in seinem Heere die Pest aus und vernichtete es. Der Kaiser eilte wie ein Flüchtling nach Deutschland. Jetzt faßten die Lombarden neuen Mut. Mailands Bürger bauten ihre Stadt schnell wieder auf. Der Papst schloß ein Bündnis mit Mailand und vielen anderen lom- bardischen Städten, die über die harte Herrschaft der kaiserlichen Statthalter empört waren. Friedrich zog mit einem Heer über die Alpen und kämpfte wie ein Held; aber er verlor die Hauptschlacht. Rasch schloß er nun eine« Waffenstillstand .mit den Feinden und machte Frieden. Die Lombarden erkannten ihn als Kaiser an und leisteten ihm auch die üblichen Abgaben; in ihren Städten aber lebten sie fortan als freie Bürger nach ihren eigenen Gesetzen. 4. Heinrich der Löwe. a) Wie er gestaltet und gesonnen war. Herzog Heinrich war ein schöner und außerordentlich starker Mann. Feurig und kühn blitzten seine großen, schwarzen Augen. Ties dunkles Haupthaar umwallte seinen stolzen Nacken. Niemand konnte besser reiten, Wettlaufen und den Speer werfen, als er. Eisern war seine Faust; sein Wille unbeugsam, unbändig sein Trotz. Erbarmen kannte er nicht. Was sich vor ihm nicht beugen wollte, das mußte brechen. Herrschen wollte er in seinen Landen, aber er allein. Neue Besitzungen wollte er gewinnen und so viele wie möglich. Daraus stand sein Sinn. d) Wie Heinrich sein Erbe wieder erlangte. Heinrichs Vater war Herzog von Sachsen und Bayern gewesen. Der Kaiser hatte ihm Bayern genommen, weil er nicht wollte, daß der Herzog so mächtig war. Als nun Heinrich der Löwe Herzog wurde, verlangte er vom Kaiser, daß er ihm Bayern zurückgäbe. Kaiser Friedrich Rotbart war Heinrichs Freund. Er wußte wohl, welch einen Helden er an Heinrich zur Seite haben würde, wenn er ihm Bayern wiedergab. Das wurde dem Kaiser aber sehr schwer gemacht, denn die deutschen Fürsten wollten nicht, daß Heinrich so mächtig werden sollte. Jedoch der Kaiser gab nicht nach, und die Fürsten willigten endlich ein. Aus dem Reichstag
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