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1. Teil 1 - S. 114

1908 - Hannover : Helwing
114 er zunächst; aber schließlich bekannte er trotzig, er habe fliehen wollen, weil der Vater ihn nicht wie seinen Sohn, sondern wie einen Sklaven behandle. Da wurde der König sehr zornig und ließ seinen Sohn ins Gefängnis werfen bei Wasser und Brot. Ja, er befahl sogar, daß Fritz als Deserteur (Fahnenflüchtiger) gerichtet werden solle. 3. Der reumütige Sohn wird begnadigt. Im Gefängnis durfte niemand mit Fritz sprechen, als der Feldprediger Müller. Dieser zeigte ihm, wie schwer er sich gegen seinen Vater versündigt habe, und ermahnte ihn, Gott und den Vater um Verzeihung zu bitten. Fritz dachte nun ernstlich über sein Leben und Treiben nach. Er sah ein, wie tief er seinen Vater gekränkt hatte. Als der Feldprediger merkte, daß der Prinz sein Vergehen aufrichtig bereue, meldete er es dem Könige und bat für Fritz um Gnade. Der König ward sehr froh, als er das vernahm und hob das scharfe Gefängnis des Prinzen auf. Da faßte Fritz Mut und ließ nun den Vater herzlich um Verzeihung bitten, gelobte ihm auch pünktlichen Gehorsam. Der Vater verzieh seinem Sohne, nahm ihn wieder zu Gnaden an und schenkte ihm die Freiheit. Fritz mußte aber noch längere Zeit in Küstrin bleiben und dort auf der Regierung arbeiten. Als dann die Hochzeit seiner Schwester gefeiert wurde, ließ der Künig ihn heimlich nach Berlin kommen. Während des Festes trat er im schlichten Anzug in den Saal. Niemand erkannte ihn. Da ergriff ihn der König bei der Hand und führte ihn der Königin mit den Worten zu: „Da ist nun der Fritz wieder." Mutter und Schwester schloffen ihn unter Freudentränen in die Arme. 4. König Friedrichs Lebensweise. Im Jahre 1740 bestieg Fritz den Königsthron von Preußen. Er hatte von seinem Vater gelernt, daß es eine sehr ernste und schwere Arbeit ist, ein Land gut zu regieren. Aber das Arbeiten war dem jungen Könige eine Lust und ist es bis an sein Lebensende geblieben. Im Sommer stand er um 4, im Winter um 5 Uhr aus. Sein Kammerdiener hatte den strengsten Befehl, ihn nicht länger schlafen zu lassen. Schon während des Ankleidens begann er, zu arbeiten. Entweder las er Briefe, die in der Nacht eingegangen waren, oder er diktierte seinen Räten kurz die Antwort auf dieselben. Dann nahm er sein Frühstück ein. Dar- nach begab er sich in sein Arbeitszimmer, las, schrieb oder empfing die, welche ihn sprechen wollten. Zuweilen ritt er auch zur Parade. Punkt 12 Uhr begab er sich zur Mittagstafel. Meistens waren zum Essen seine gelehrten Freunde, sowie hohe Offiziere und Beamte geladen. Mit ihnen unterhielt er sich aufs lebhafteste. Scherz- und Witzworte würzten das Mahl. Nach dem Mahle blies der König eine halbe Stunde Flöte. Dann arbeitete er wieder bis zum Abendessen, zu welchem ebenfalls Gäste geladen waren. Mit diesen blieb er dann in fröhlichem
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