1908 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Realienbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte, Geographie
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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an die Kiemenblätter ab, und diese geringe Menge Luft genügt dem
Goldfisch zum Atmen. Der Goldfisch atmet also nicht durch Lungen,
sondern durch Kiemen. Wenn man einen Fisch aus dem Wasser
nimmt, muß er bald sterben; denn die Kiemenblätter trocknen zusammen
und können dann keine Luft mehr aufnehmen; er erstickt, d) Der Gold-
fisch muß seine Nahrung im Wasser suchen. Dabei nützen ihm Geruch
und Gehör nicht viel, wohl aber das Gesicht. Er kann sehr gut
sehen, aber nur wenig hören und riechen.
2. Die Pflege des Goldfisches. Der Goldfisch lebt nicht in unsern
Flüssen und Seen. Er ist aus China zu uns gekommen. Wir pflegen
ihn in besondern Behältern oder in künstlichen Teichen. Man sollte
den Goldfisch nicht in die runden, oben engeren „Goldfischgläser" setzen,
sondern in etwas größere viereckige Gefäße. In einem solchen Gefäße
(Aquarium) wachsen auch zugleich einige Wasserpflanzen, die das Wasser
rein erhalten und es für den Fisch zum Atmen brauchbar machen. In
einem Behälter, der keine Pflanzen enthält, muß das Wasser alle
Z—4 Tage erneuert werden, im Sommer öfter als im Winter. Auch
darf das frische Wasser nicht zu kalt sein. Man füttert den Goldfisch
am bequemsten mit Ameisenpuppen oder geschabtem Magerfleisch; Oblaten,
Weißbrot u. dergl. verunreinigen das Wasser.
Verwandte: Karpfen, Weißfisch, Rotauge, Schleie.
1. Welche Lage nimmt ein toter Goldfisch ein? warum? — 2. Beobachte
die Flosseubewegungen, bei Stillstehen, Drehen, Auf- und Niedersteigen des Gold-
fisches! — 3. Wie verfährt man beim Wechseln des Wassers? — 4. Kennst du
andere Aquarienfische?
4. Klaffe.
I. Pflanzenkunde.
§ 90. Die Schlüsselblume oder Primel. 1. Der Name.
Schlüsselblume heißt sie, weil sie in der Sage das verzauberte Schloß
oder gar den Himmel öffnet. Primel bedeutet die erste; denn sie gehört
zu den ersten Frühlingsblumen.
2. Blätter und Blüten, a) Aus dem Kopfe der Grundachse
wächst eine Rosette von runzeligen Blättern mit flachrinnigen Blatt-
stielen hervor. Die Grundachse stirbt im Herbste nicht ab; sie ist
ausdauernd. Regen- und Tautropfen benetzen die Wulste der Blatt-
fläche nicht. Sie rollen in den Vertiefungen zur Mittelrinne und dann
durch die Blattstielrinne zur Grundachse, b) Aus der Mitte der
Blattrosette erhebt sich ein Blüten sch äst, d. i. ein Stengel ohne
Blätter. Er trägt 6 — 12 Blüten, deren Stiele alle in gleicher Höhe
entspringen; sie bilden eine Dolde. Kelch und Blumenkrone sind