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1. Teil 1 - S. 160

1908 - Hannover : Helwing
160 sitzt es vollkommen sicher; denn die langen Zehen (vorn 4 und ein Daumenstummel, hinten 5) umklammern sie fest. Die langen, kräftigen Hinterbeine sind imstande, es beim Springen 4—5 m weit fortzuschnellen. Ans den Wipfeln hoher Bäume springt es mit Sicherheit auf den Boden oder auf die Zweige eines benachbarten Baumes. Hierbei kommt ihm der lange, zweizeilig behaarte Schwanz vortrefflich zustatten. Er dient ihm als Fallschirm und Steuerruder. Zugleich streckt es auch die Beine seitwärts, um den Luftwiderstand zu vergrößern. Auch auf ebener Erde bewegt es sich in Sprüngen. 2. Seine Nahrung. Das Eichhörnchen ist wie der Hase ein Nagetier. Es hat also auch oben und unten je zwei schmale Nagezähne (keine Stistzähne), die stets nachwachsen. Da nur der Vorderraud aus hartem Schmelz besteht, die Hinterseite aber aus weicherem Zahnbein, so bleiben sie beim Nagen stets scharf. Eck- und Lückenzähne fehlen. Die Backenzähne haben querliegende Schmelzsalten und werden beim Kauen von hinten nach vorn bewegt. Sie wirken wie Feilen. Die Nahrung des Eichhörnchens besteht vorwiegend aus Nüssen, Eicheln, Bucheckern, Nadelholzsamen und junger Baumrinde. Beim Fressen setzt es sich auf die Hinterbeine und hält die Nuß zwischen den Vorder- pfoten. Für den Winter legt es sich an verschiedenen Stellen Vorrats- kammern an. 3. Aufenthalt und Lebensweise. a) Das Eichhörnchen liebt be- sonders hochstämmige Nadelwälder. Der Farbe der Fichten- und Fuhrenstämme gleicht auch am meisten die Farbe seines rotbraunen Pelzes, der im Winter mit weißen Haaren durchsetzt ist. Sein Bau gleicht einem Vogelneste und ist gewöhnlich in einer Gabel zwischen Stamm und einem starken Aste angelegt. Er ist von Reisern herge- stellt, mit Moos, Flechten, trockenen Gräsern ausgepolstert und hat mindestens zwei Ausgänge. Vorübergehend benutzt es auch wohl ein verlassenes Krähen- oder Raubvogelnest als Zufluchtsort. Zweimal im Jahre wirft das Weibchen 2—7 blinde Junge, b) Im Frühjahr, wenn der Wald ihm keine Nüsse und Samen mehr bietet, wird das Eichhörnchen zum Waldverderber und Räuber. Es nagt die jungen Triebe der Fichten und Kiefern ab und beraubt die Singvögel ihrer Eier und Jungen. Der Förster verfolgt es deshalb unerbittlich, und auch der Vogelfreund wird dafür sorgen, daß es sich nicht allzusehr vermehrt. Dafür sorgen allerdings auch manche Feinde unter den Tieren: Marder, Füchse, Falken, Bussarde, Eulen. Es wäre jedoch zu beklagen, wenn es ganz ausgerottet würde; denn es ist durch seine Be- weglichkeit, Munterkeit und hübsche Gestalt wirklich eine „Zierde unserer Wälder". Verwandte: S. Hase. I. Achte im Fichteiiwalde auf Zapfen, die vom Eichhörnchen abgenagt sind! — 2. Beobachte das Eichhörnchen in der Gefangenschaft beim Fressen, Klettern usw.! - 3. Erkläre den Namen Eichhörnchen!
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