1908 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Feddeler, Gustav, Marten, Adolf, Renner, August
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Realienbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte, Geographie
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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bte Vorderbeine. Die Kiemen schrumpfen ein, und es bilden sich die
Lungen ; der Schwanz verschwindet. Der kleine Frosch ist fertig und
geht jetzt ans Land. Die ganze Entwickelung dauert 4 Monate; nach
4—5 Jahren ist der Frosch ausgewachsen.
Verwandte: Grasfrosch, Laubfrosch, Kröte, Unke.
1. Beobachte die Entwickelung des Frosches im Aquarium! — 2. Beobachte
den Laubfrosch beim Quaken! - 3. Wie werden Froschschenkel benutzt? — 3. Wo-
durch nützen Frösche und Kröten? — 5. Wer ist der größte Feind der Frösche?
8 11<». Der Hecht. 1. Der Hecht als Räuber, a) Der Hecht
ist der ärgste Raubfisch des Süßwassers. Seen, Teiche, Flüsse, Ströme,
jedes Wasser ist ihm als Wohnplatz recht, wenn es ihm nur Gelegen-
heit zu seinem Räuberleben bietet. Was er bezwingen kann, füllt ihm
zur Beute. Man hat schon öfter in dem Magen eines Hechtes einen
zweiten Hecht gefunden, der einen dritten übergeschluckt hatte, b) Zu
seinem Räuberleben befähigt ihn in erster Linie seine Größe und Stärke.
Er wird über 1 m lang und bis zu 15 kg schwer. Nur wenige Süß-
wasserfische übertreffen ihn darin (Lachs, Wels, Karpfen), e) Aber auch
die Farbe seines Schuppenkleides und die Geschwindigkeit seiner Be-
wegungen unterstützen ihn in seinem Handwerke. Der junge Hecht sieht
grasgrün aus, der Fischer nennt ihn deshalb auch Grashecht. Diese
Farbe verbirgt ihn am besten, wenn er zwischen den Wasserpstanzen
seichter Gewässer aus Beute lauert. Später werden die Seiten gelb,
der Bauch weiß, und der dunkelgrüne Rücken ist mit dunklen Streifen
und Flecken gezeichnet. Auch diese Färbung ist seinem Aufenthalte genau
angepaßt. Von seinem Standorte zwischen Wasserpflanzen, wo er
unbeweglich auf Beute lauert, stürzt er sich pfeilgeschwind auf das
erspähte Tier. Der langgestreckte Körper mit dem zugespitzten Kopse
durchschneidet leicht das Wasser. Kräftige Muskeln bewegen die sehr
große Schwanzflosse, durch deren Schläge der Körper vorwärts getrieben
wird, ä) Den Räuber erkennen wir ferner an dem weitgespaltenen
Maule. Es sieht fast aus wie ein Entenschnabel und starrt von über
600 Zähnen. Sie sind verschieden gestaltet, aber alle sehr scharf und
meist nach hinten gebogen. Ein Entkommen aus diesem Rachen gibt
es für die einmal erfaßte Beute nicht.
2. Fortpflanzung des Hechtes. Im Februar oder März begibt
sich der Hecht in seichte Gewässer, um zu laichen. Zwischen Rohr, Schilf
und andern Wasserpflanzen setzt er 100—150 Tausend Eier ab, ans denen
nach 3—5 Tagen 1 cm lange, kleine Hechte schlüpfen. Von den Eiern
und den kleinen Fischen werden natürlich die meisten von Wassertieren
aufgefressen. Zur Laichzeit ist der Hecht wie taub und blind und läßt
sich mit den Händen greifen.
3. Der Hecht und der Mensch. Das Fleisch des Hechtes ist sehr
wohlschmeckend. Er wird daher eifrig mit dem Netze oder der Angel
gefangen. Als Köder für die Angel benutzt man einen lebenden Frosch